27. Okt. 2015 · Archiv

Fünf Straftäter aus dem Maßregelvollzug entwichen

(rb) Zeven. Aus dem Maßregelvollzugszentrum in Brauel bei Zeven (Landkreis Rotenburg) sind in der Nacht zum Montag fünf junge deutsche Straftäter im Alter zwischen 22 und 28 Jahren entkommen. Sie hatten drei Angestellte überwältigt und zum Teil verletzt, ihnen die Schlüssel abgenommen und waren durch ein Tor des Zentrums verschwunden. Eine Großfahndung blieb bislang –noch ohne Ergebnis. Wie es heißt, waren die fünf Männer u.a. wegen Raubes und räuberischer Erpressung, Drogenhandels und Körperverletzung verurteilt. Sie gelten als gefährlich. Bereits gewährte Lockerungen im Vollzug waren wieder zurückgenommen worden, nachdem erneuter Drogenkonsum festgestellt worden war. Sie seien seit einigen Tagen im geschlossenen Vollzug untergebracht gewesen, aus dem ihnen die Flucht schließlich gelang, erläuterte die für den Maßregelvollzug zuständige Sozialministerin Cornelia Rundt am Montag. Erst im vorigen Jahr waren mehrere Straftäter aus dem Maßregelvollzug geflohen, die aber wieder gefasst werden konnten. Sozialministerin Rundt hatte seinerzeit eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Daran hat am Montag auch der CDU-Landtagsabgeordnete Volker Meyer erinnert. Bislang habe sich an der Situation im Maßregelvollzug nichts geändert, auch die von Rundt versprochene Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen ihrem Ministerium und der Polizei finde nicht statt. Die „Massenflucht“ aus Brauel zeige jedoch deutlich, wie fahrlässig die Ablehnung der Vorschläge seiner Fraktion im Gesetzgebungsverfahren zur Verbesserung der Sicherheit im Maßregelvollzug durch die Regierungskoalition gewesen sei, meinte Meyer. Die CDU hatte u.a. gefordert, neben dem Pflegepersonal auch Vollzugspersonal im Maßregelvollzug einzusetzen und die dort untergebrachten Straftäter erkennungsdienstlich zu behandeln.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #197.
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