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Ziel des neuen Staatsvertrags ist es nicht nur, die Angebote auf Youtube und anderen Internet-Kanälen ebenfalls zu regeln, sondern auch, den Fokus nicht nur auf große Medienhäuser zu legen. Denn „Rundfunk“ kann heute jeder machen, diesen auch vom heimischen Wohnzimmer aus verbreiten und dabei breite Zielgruppen erreichen. Christian Krebs, Direktor der Landesmedienanstalt in Niedersachsen, sagte kürzlich im Rundblick-Podcast, dass gerade die Jüngeren mit dem klassischen linearen Fernsehen häufig nicht mehr viel anfangen könnten und stattdessen Youtube-Videos anschauten. Dadurch gebe es aber neue Player im Markt, die auch nach gewissen Grundregeln spielen müssten.
Antwort auf veränderte Zeiten
Bisher gab es hier eine Schieflage bei den Kontrollbehörden, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sprach in der Landtagsdebatte von einer „Art Anarchie für die neuen Anbieter“. „Die Aufsicht für die alten Anbieter ist bis ins Detail geregelt. Bei den anderen, deren Bedeutung immer weiter wächst, gibt es aber kein richtiges Feld für die Aufsicht.“ Meinungsvielfalt und Transparenz müssten aber gewahrt bleiben. Insofern sei der neue Staatsvertrag ein „deutlicher Schritt vorwärts für eine kohärente Netzpolitik“. https://www.youtube.com/watch?v=pKS2cXAgLm8&feature=emb_title Mit dem neuen Staatsvertrag gebe man die Antwort auf veränderte Zeiten, sagte der SPD-Medienpolitiker Alexander Saipa. Lasse Weritz von der CDU meinte, man schaffe mit dem Wechsel ein veraltetes System ab, das nicht mehr geeignet sei, Medien heutzutage zu regeln. FDP-Fraktionschef Stefan Birkner sprach von „Leitplanken für Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt im digitalen Zeitalter“. Alle Anbieter müssten in die Pflicht genommen werden, gerade in Zeiten von Fake-News müsse dort, wo journalistischer Anspruch suggeriert werde, auch der Sorgfaltsanspruch erfüllt werden.