(rb) Hannover. In den Monaten Juni bis August sind in Niedersachsen 22 423 Asylsuchende registriert worden, davon allein gut 9500 im August. Dieser Zahl standen allerdings aufgrund des großen Andrangs lediglich 8968 Asylanträge gegenüber. Das geht aus der Antwort von Innenminister Boris Pistorius auf eine entsprechende mündliche Anfrage der CDU-Abgeordneten Angelika Jahns hervor. Die Fragestunde des Landtagsplenums am vergangenen Freitag, für die die Abgeordneten insgesamt 62 Fragen eingereicht hatten, drehte sich vielfach rund um die Flüchtlingsthematik. Demnach wurden in diesem Zeitraum 12 630 Asylbewerber/innen auf niedersächsische Kommunen verteilt. Nahezu die Hälfte (5226) waren Personen aus den Balkanstaaten, die zum überwiegenden Teil aus Montenegro (2071 Personen) und aus Albanien (1624) kamen; 552 Menschen kamen aus Serbien, 469 aus dem Kosovo, 296 aus Mazedonien und 207 aus Bosnien und Herzegowina sowie weitere fünf aus Serbien und Montenegro. Im gesamten Jahr 2015 (Stichtag 31. Juli) sind demnach 13 863 Entscheidungen über Asylanträge getroffen worden: 149 Personen wurden als Asylberechtigte anerkannt, und 4999 erhielten die Rechtsstellung eines Flüchtlings. Weitere 179 Asylbewerber bekamen subsidiären Schutz, bei 120 Personen wurden Abschiebungsverbote festgestellt, und 4802 Asylanträge wurden abgelehnt. Die übrigen 3614 Anträge wurden unter „sonstige Verfahrenserledigungen“ eingeordnet. Ende Juli wurden in Niedersachsen 18 214 ausreisepflichtige Personen registriert, 14 301 haben einen Duldungsstatus. Wie es weiter heißt, wurden bis Ende August insgesamt 600 Personen aus Niedersachsen abgeschoben, 185 davon waren sogenannte Dublin-Überstellungen. Im gleichen Zeitraum waren 2098 Personen unter Gewährung von Rückkehrhilfen freiwillig ausgereist, weitere 733 Personen ohne die Inanspruchnahme dieser Hilfen. Aus den unterschiedlichsten Gründen, über die bereits berichtet worden war, sind 1674 Abschiebungen gescheitert bzw. mussten abgebrochen werden, davon waren 1527 vom Landeskriminalamt organisiert worden und 149 von der Landesaufnahmebehörde. Überhaupt keine Rückführungen meldeten in diesem Jahr die Landkreise Göttingen und Lüchow-Dannenberg sowie die Stadt Delmenhorst; die Kreise Ammerland, Diepholz, Hameln-Pyrmont und Northeim sowie die Stadt Göttingen hatten zwar Rückführungen angemeldet, mussten diese jedoch wieder abbrechen. 35 Abschiebungen mit insgesamt 93 Personen wurden bis zum 10. September nach einer gescheiterten Härtefalleingabe vorgenommen.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #172.