Kultusminister stellt eigenen Plan vor
Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) stellte am Dienstag zusammen mit der evangelischen Landeskirche Hannover ein Projekt vor, bei dem sowohl vor als auch in den Ferien vor allem Grundschüler auf freiwilliger Basis außerhalb des Unterrichts unterstützt werden sollen. Dies sei ein erster Baustein. Ende der Woche sollten für die Betreuung in den Ferien weitere Projektpartner vorgestellt werden. „Ich halte nichts davon, Ferien verpflichtend zu verkürzen“, sagte Tonne. Es solle nicht ein oder zwei Wochen Pflichtunterricht in der Sommerpause geben. Alle gängigen Bildungsexperten seien schließlich auch der Meinung, dass sich Defizite durch ausgefallenen Unterricht in der Corona-Krise nicht ad hoc in den Sommerferien aufholen ließen, das gehe nur mittel- und langfristig. https://www.youtube.com/watch?v=2bJbh-VoJeI Försterling meinte dazu, ein wirklich flächendeckendes und erfolgversprechendes Angebot könne nur gelingen, wenn das Kultusministerium auch entsprechende Rahmenbedingungen dafür schaffe. Nach FDP-Vorstellungen sollten Schüler, die in den Ferien an Kursen teilnehmen, dafür auch ein Sommer-Zeugnis erhalten können. Sofern sie es wünschen, solle die Zensur in bestimmten Fächern, die dann erteilt wird, bei der Zeugnisvergabe als mündliche Note im kommenden Schuljahr gewertet werden. Lehrer, die in der Sommerschule mitwirken, sollten eine Überstundenvergütung in 1,5-facher Höhe oder eine Gutschrift auf dem Arbeitszeitkonto in 1,5-facher Ausprägung erhalten. Eine besondere Vergütung solle auch Lehramtsstudenten winken, die sich hier engagieren. In „vertretbarer Entfernung“ zum Wohnort solle allen Schülern eine kostenlose Sommerschule angeboten werden – daneben müsse aber auch eine „virtuelle Sommerschule“, die im Netz zugänglich ist, aufgebaut werden. Die FDP verknüpft das mit ihrer generellen Forderung, die Ausstattung der Schulen mit Technik für digitales Lernen wesentlich zu verstärken und zu beschleunigen.FDP attackiert die Landesregierung: FDP-Fraktionschef Stefan Birkner wiederholt seine Kritik an der Landesregierung, sie missachte in den aktuellen Corona-Zeiten die Rechte des Landtags. „Das Kabinett tritt die Rechte des Parlaments mit Füßen“, sagte Birkner. Jüngstes Beispiel sei die Ankündigung des Ministerpräsidenten, am Donnerstag der Plenarsitzung fern zu bleiben und an einer Vorbesprechung für den Bundesrat teilnehmen zu wollen. Außerdem plane die Landtagsmehrheit von SPD und CDU, den zweiten Nachtragsetat mit einer Rekord-Schuldenaufnahme von 7,8 Milliarden Euro in nur zwei Wochen durch den Landtag „durchpeitschen“ zu wollen. „Wir bestehen auf einer gründlichen Beratung, die Zeit kostet – und wir hätten dafür gern die parlamentarische Sommerpause geopfert“, betont Birkner. Im Haushaltsplanentwurf des Finanzministers gebe es mehrere Posten (Schwangerschaftsberatung, Radwegebau, Wald-Investitionen und Breitbandausbau) im Umfang von 1,4 Milliarden Euro, die nicht der eigentlichen Pandemie-Bekämpfung und Abwehr der Notlage oder der Konjunkturbelebung dienten und daher aus Sicht der FDP nicht mit der Landesverfassung vereinbar seien.