
Hermann Grupe, FDP-Agrarpolitiker, musste sich im Landtag den Vorwurf gefallen lassen, er nutze den Wolf lediglich als thematischen Lückenfüller. Tatsächlich war es wohl so, dass die FDP-Fraktion ihre Aktuelle Stunde eigentlich der vermeintlichen Planlosigkeit der Landesregierung in der Corona-Politik widmen wollte – da allerdings spontan eine Unterrichtung durch den Ministerpräsident in dieser Angelegenheit angekündigt wurde, setzten die Freidemokraten den Wolf auf die Tagesordnung. Grupe nutzte seine Redezeit nun dafür, erneut darauf hinzuweisen, dass es ein „völliges Zerrbild“ hinsichtlich der Anzahl der Wölfe im Land gebe. Er selbst geht nach eigenen Hochrechnungen von etwa 450 Wölfen in Niedersachsen aus, die offiziellen Statistiken „hinken um 50 Prozent hinterher“, sagte er. Lobend hob er hervor, dass die neue Ampel-Koalition auf Bundesebene sich darauf verständigt hat, ein „durch eine Überarbeitung der Monitoringstandards die Anzahl der in Deutschland lebenden Wölfe realitätsgetreu“ abbilden zu wollen und „den Ländern europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement“ zu ermöglichen.