Christiane Hölscher (52), Präsidentin des Amtsgerichts Osnabrück, steigt in der niedersächsischen Justiz auf. Nach Informationen des Politikjournals Rundblick wird die Juristin in der nächsten Woche zur neuen Präsidentin des Amtsgerichts Hannover berufen.

Damit endet für das Amtsgericht Hannover eine lange Zeit der Ungewissheit. Denn seit dem Weggang von Amtsgerichtspräsident Götz Wettich vor anderthalb Jahren zum Landgericht Lüneburg ist die Spitze des Amtsgerichts Hannover verwaist. Dabei hat die Behörde mit 600 Mitarbeitern, davon mehr als 100 Richtern und fast ebenso vielen Rechtspflegern, im Aufbau der niedersächsischen Gerichtsbarkeit ein großes Gewicht. Zunächst hatte der Leiter der Zentralabteilung des Kultusministeriums, Sebastian Böhrs, Interesse an der Leitung des Amtsgerichts bekundet. Beim Präsidialrat, einer Vereinigung der Richter, stieß das aber nicht auf Zustimmung.
Lesen Sie auch:
Wer wird was in der Justiz? Viele Posten sind zu besetzen, aber es zieht sich hin
Dass sich das Kabinett jetzt für Hölscher entschieden hat, entspannt auch eine andere personelle Baustelle: Hölscher scheidet aus dem Kreis der Bewerber für die Leitung der Abteilung 1 im Justizministerium (Personal, Haushalt, Organisation) aus. Damit scheint die Bahn frei für Oliver Sporré für die Abteilungsleitung. Sporré ist bisher Direktor des Amtsgerichts Bersenbrück.

Mit Hölscher bricht nun beim Amtsgericht Hannover eine neue Epoche an. Sie hat Jura in Münster studiert, dort ihr Referendariat absolviert und war dann als Richterin am Oberlandesgericht Schleswig tätig. Seit 2003 ist sie in unterschiedlichen Rollen in der niedersächsischen Justiz tätig – so am Landgericht Osnabrück und im Justizministerium. 2014 wurde sie Vize-Leiterin der Staatsanwaltschaft Hannover und 2016 dann Leitende Oberstaatsanwältin in Oldenburg. 2018 wurde sie dann an die Spitze des Amtsgerichts Osnabrück berufen – von dort kehrt sie nun wieder zurück in die Landeshauptstadt.