Matthias Eggers, katholischer Pfarrer in Wolfenbüttel, erfährt gegenwärtig eine Welle der Solidarität in seiner Heimat. Die Gemeinde hatte zuvor in einem Brief mitgeteilt, Bischof Heiner Wilmer habe Eggers in einem Personalgespräch gebeten, freiwillig eine Auszeit zu nehmen. Andernfalls drohe ihm ein Amtsenthebungsverfahren.

Ein Sprecher des Bischofs bestätigte diese Details so nicht. Klar ist aber, dass Eggers sich bis zum 7. Juni entscheiden muss, ob er sein Priesteramt niederlegt. Vorangegangen war der Wunsch des Bistums, der Pfarrer möge sich nach inzwischen 18 Jahren in Wolfenbüttel an einen anderen Ort versetzen lassen – wie es in der katholischen Kirche üblich ist. Streit soll es auch zwischen Eggers und dem Weihbischof Heinz-Günter Bongartz gegeben haben, dem er mangelndes Engagement bei der Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt vorhält. Eggers hatte dem Bischof in einem Interview kürzlich mangelnden Aufklärungswillen bei Missbrauchsfällen vorgehalten. Die ersten Personalgespräche zwischen Wilmer und Eggers soll es aber schon vor diesem Interview gegeben haben.