Diese Startups bekamen den „Durchstarter-Preis“
Vier Startups aus Hannover und Braunschweig haben am Dienstag die von der N-Bank ausgelobten Preise für junge Gründer erhalten. Sie belegten in ihren Kategorien des sogenannten „Durchstarter-Preises“ jeweils den ersten Platz.
Der N-Bank-Vorstandsvorsitzende Michael Kiesewetter sprach von einem „guten Nährboden für Startups in Niedersachsen“. Das habe die Bandbreite und die Vielzahl der Bewerbungen aufgezeigt. Die jungen Gründer seien für das Land auch so wichtig, weil dort die Arbeitsplätze von morgen entstünden. Mit dem Preis wolle man auch Symbole setzen, um viel mehr Menschen zu motivieren, den Weg der Gründung zu gehen.
Scheitern muss ausdrücklich erlaubt sein. Scheitern heißt Ärmel hoch.
Für Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann ist eine gute Startup-Kultur die Grundlage dafür, den Wohlstand im Land langfristig zu sichern. Man habe bei der Zahl der Startups einen riesigen Sprung gemacht, inzwischen sind es fast 400 im Land. Es gebe eine Kultur des Aufbruchs, sagte Althusmann. Um weiter voranzukommen, brauche es ein Umdenken in Wirtschaft und Gesellschaft. „Scheitern muss ausdrücklich erlaubt sein. Scheitern heißt Ärmel hoch.“
Als größte Herausforderung sieht der Wirtschaftsminister für die nächste Zeit, genügend Wagniskapital zur Verfügung zu stellen. Wichtig sei außerdem, den Anteil von Frauen in der gesamten Startup-Szene deutlich zu steigern. Das sei derzeit ein wichtiger Fokus der Landespolitik.
Ein besonderer Augenmerk lag bei der Preisverleihung in diesem Jahr auf der Corona-Krise, für die es noch eine Sonderkategorie gab, in der Unternehmen für ihre Lösungen in diesem Zusammenhang ausgezeichnet wurden. Der erste Platz ging hier an das Braunschweiger Unternehmen Corat Therapeutics, hinter dem das Biotechnologie-Unternehmen Yumab steht. Die Firma hat ein Medikament auf Antikörperbasis zur direkten Behandlung von Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, entwickelt. Derzeit werden klinische Tests mit Patienten gemacht, klinische Studien sollen zu Beginn des kommenden Jahres starten.
N-Bank-Vorstand Ulf Meier erklärte, die Corona-Krise betreffe die Gesellschaft auf verschiedensten Ebenen. „Startups haben einen großen Vorteil: Sie sind schneller und agiler.“ Insgesamt habe es in der Kategorie 13 Bewerbungen gegeben.
Ebenfalls nach Braunschweig ging der erste Preis in der Kategorie, in der es um Gründungen und Geschäftsideen aus dem Hochschul- und Forschungsumfeld geht. Gewinner war das Unternehmen Abcalis, durch dessen Technologie Antikörper im Reagenzglas hergestellt werden. Gerade im Bereich der Hochschulen sieht Wissenschafts-Staatssekretärin Sabine Johannsen ein enormes Potential. Niedersachsen sei bisher nur zu bescheiden, dies auch öffentlich deutlich zu machen.
Kassenbon auf Papier? Nicht mehr nötig
Der erste Newcomer-Platz ging an das Unternehmen „Epap“ in Hannover, das mit einer intelligenten Lösung den Kassenbon digitalisiert. Statt auf Papier bekommen Kunden den Bon nach einem Einkauf direkt auf das Smartphone.
Der erste Preis für Startups, die gerade in der schnellen Wachstumsphase sind, ging ebenfalls in die Landeshauptstadt. Gewinner war das Unternehmen Medizino. Es hat ein Portal entwickelt, mit dem Ärzte einfacher Medizintechnik beschaffen können.