
Scheitern muss ausdrücklich erlaubt sein. Scheitern heißt Ärmel hoch.
Für Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann ist eine gute Startup-Kultur die Grundlage dafür, den Wohlstand im Land langfristig zu sichern. Man habe bei der Zahl der Startups einen riesigen Sprung gemacht, inzwischen sind es fast 400 im Land. Es gebe eine Kultur des Aufbruchs, sagte Althusmann. Um weiter voranzukommen, brauche es ein Umdenken in Wirtschaft und Gesellschaft. „Scheitern muss ausdrücklich erlaubt sein. Scheitern heißt Ärmel hoch.“
Als größte Herausforderung sieht der Wirtschaftsminister für die nächste Zeit, genügend Wagniskapital zur Verfügung zu stellen. Wichtig sei außerdem, den Anteil von Frauen in der gesamten Startup-Szene deutlich zu steigern. Das sei derzeit ein wichtiger Fokus der Landespolitik.
https://www.youtube.com/watch?v=4KUlBKBFwV4
Ein besonderer Augenmerk lag bei der Preisverleihung in diesem Jahr auf der Corona-Krise, für die es noch eine Sonderkategorie gab, in der Unternehmen für ihre Lösungen in diesem Zusammenhang ausgezeichnet wurden. Der erste Platz ging hier an das Braunschweiger Unternehmen Corat Therapeutics, hinter dem das Biotechnologie-Unternehmen Yumab steht. Die Firma hat ein Medikament auf Antikörperbasis zur direkten Behandlung von Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, entwickelt. Derzeit werden klinische Tests mit Patienten gemacht, klinische Studien sollen zu Beginn des kommenden Jahres starten.
N-Bank-Vorstand Ulf Meier erklärte, die Corona-Krise betreffe die Gesellschaft auf verschiedensten Ebenen. „Startups haben einen großen Vorteil: Sie sind schneller und agiler.“ Insgesamt habe es in der Kategorie 13 Bewerbungen gegeben.
Ebenfalls nach Braunschweig ging der erste Preis in der Kategorie, in der es um Gründungen und Geschäftsideen aus dem Hochschul- und Forschungsumfeld geht. Gewinner war das Unternehmen Abcalis, durch dessen Technologie Antikörper im Reagenzglas hergestellt werden. Gerade im Bereich der Hochschulen sieht Wissenschafts-Staatssekretärin Sabine Johannsen ein enormes Potential. Niedersachsen sei bisher nur zu bescheiden, dies auch öffentlich deutlich zu machen.