Liebe Niedersachsen,
versprochen – gehalten: Nach dem bahnbrechenden Erfolg von „Weil, ärgere Dich nicht“ hatten wir Ihnen ja zugesagt, für die Zeit zuhause heute das nächste landespolitische Spiel vorzustellen. Und hier kommt es in gleich zwei Versionen.
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Foto: CSA-Printstock, MB, SPD, FDP[/caption]
Schnappen Sie sich Spielkarten und spielen Sie entweder
- 17 und vier und mehr: Treiben Sie die Umfragewerte der SPD zumindest auf den Karten wieder nach oben. Vier Asse? Kein Problem. Wann war die SPD schon zum letzten Mal bei über 40 Prozent? Ein großer Spaß für alle Sozialdemokraten und die, die es noch werden wollen.
- 17 minus 12: Das Nervenkitzel-Spiel für alle Freien Demokraten. Wer der 5-Prozent-Hürde mit seinen Karten so nahe wie möglich kommt, hat gewonnen. Aber Vorsicht: In dieser Spielform wird der König „Lindner“ genannt und zählt doppelt, während man mit „Spitz“-Bube „Kubicki“ sofort aus der Runde ausscheidet.
So, nun aber zum Ernst des Lebens, der findet in diesen Zeiten vor allem in den eigenen vier Wänden statt, und damit sind ausdrücklich keine Hotelzimmer gemeint. Übernachten in Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen - alles nicht mehr erlaubt. Was die Hoteliers im Land in die schiere Verzweiflung treibt, soll das hochansteckende Virus weiter zurückdrängen.
Ohnehin erstaunlich, wer sich noch alles so draußen herumtreibt. Der Chef des Krisenstabs, Heiger Scholz, richtete deshalb gestern am Rundblick-Mikro einen dringlichen Appell an alle, und hat eine Gruppe dabei besonders im Auge:
https://www.youtube.com/watch?v=o-gTbuSa-74
Die Regelung, den Hotel-Tourismus erst einmal zu kappen, ist übrigens auch ganz schlecht für alle, bei denen es zuhause beziehungstechnisch gerade nicht so läuft. Der Satz "Ich gehe erst einmal ins Hotel" ist vorerst leider nicht mehr möglich. Es geht nur noch: "Ich ziehe erst einmal zu meiner Mutter". Kinderzimmer statt King Size Bett...
Wir in der Landespressekonferenz sind übrigens ziemlich diszipliniert. Schauen Sie mal, wie leer das bei der Pressekonferenz im Interims-Plenarsaal gestern um Scholz herum gewesen ist. Nur ich selbst hatte hinter ihm ein paar Probleme. Wenn ich mich ans Mikro vorbeugte, war der Zwei-Meter-Abstand kaum noch einzuhalten. Hoffentlich bleibt er gesund - sonst habe ich in den täglichen Corona-Update-Pressekonferenzen schlechte Karten...
Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: Umweltminister Olaf Lies hat sich nicht mit dem Coronavirus infiziert. Er hatte zwar Kontakt zu einem Infizierten, wurde aber negativ getestet und begibt sich sicherheitshalber vorerst noch in Quarantäne.
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Ich habe übrigens keine Ahnung, ob man in diesen Zeiten wirklich aus "Stirb langsam" zitieren sollte, aber Bruce Willis wird heute 65 Jahre alt, und sein Film-Alter-Ego John McClane hat den einzig sinnvollen Schlachtruf für uns, den man dem Coronavirus entgegengrölen kann: „Yippie-ya-yay, Schweinebacke!"
Ich wünsche Ihnen einen gesunden Donnerstag
Martin Brüning