Detlev Schulz-Hendel
Detlev Schulz-Hendel, Grünen-Landtagsabgeordneter, wundert sich gegenwärtig über merkwürdige Vorgänge in seiner Heimat, der Samtgemeinde Amelinghausen (Kreis Lüneburg). Zwischen 2012 und 2015 war es bei der Umstellung der kameralistischen Buchführung auf die Doppik offenbar zu gravierenden Mängeln gekommen, da die zuständigen Mitarbeiter angeblich überfordert waren, wie jetzt aus dem Zwischenbericht einer Uelzener Beraterfirma hervorgeht. 3000 Rechnungen wurden unter die Lupe genommen, nach Einschätzung von Gutachtern wird sich das Gemeindevermögen um 100.000 Euro verringern. Es wurden wichtige Vorgänge falsch gebucht, dabei entstanden Einträge, die nicht belegt waren und ein völlig falsches Bild der finanziellen Lage der Samtgemeinde zeichneten. Unter der 2016 ins Amt gekommenen Bürgermeisterin Claudia Kalisch (Grüne) wurden die Missstände aufgedeckt, in einer Samtgemeinderatssitzung meldete sich vor wenigen Tagen ihr Vorgänger Helmut Völker (parteilos) und äußerte sich kritisch. Das findet Schulz-Hendel „unverständlich“, wie er sagt, da die schweren Fehler ja in die Amtszeit von Völker fallen und er eine Mitverantwortung trage. Davon solle jetzt offenbar abgelenkt werden. Kalisch hat inzwischen angekündigt, für die Grünen als Oberbürgermeisterkandidatin in Lüneburg anzutreten, die Wahlen sind am 12. September. Damit stehen schon drei Kandidatinnen für die Lüneburger OB-Wahl fest, neben Kalisch sind es die bisherige Landesbeauftragte Monika Scherf, für die SPD ist es die Dezernentin Pia Steinrücke.