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Beekhuis war über viele Jahre Büroleiter der SPD-Bundestagsabgeordneter Karin Evers-Meyer. Ehrenamtlich wirkte er in der SPD Aurich mit, angefangen hatte er bei den Jungsozialisten. Seit 2006 sitzt er im Kreistag, führt seit 2011 die dortige SPD-Fraktion. Zwischen ihm und dem fast gleichaltrigen Auricher Landtags- und Kreistagsabgeordneten Wiard Siebels herrscht ein Nicht-Verhältnis, beide sollen angeblich über viele Jahre kein Wort mehr miteinander gewechselt haben. Die Auricher SPD hat gegenwärtig ohnehin viele Konflikte zu überstehen, und so hat es neben anderen auch Beekhuis über Jahre verstanden, die Kreispartei in Freund und Feind zu polarisieren. 2017 ergab sich für ihn die Chance auf ein Landtagsmandat. Zwar nicht zuhause in Aurich, aber im benachbarten Wittmund. Die dortigen Genossen waren zunächst froh, einen engagierten Bewerber zu bekommen – und im Wahlkampf soll Beekhuis dann auch versprochen haben, alsbald seinen Wohnsitz von Großefehn (Kreis Aurich) in den Kreis Wittmund zu verlegen. Auch dort war ihm eine kommunale Verankerung für die nächste Kommunalwahl in Aussicht gestellt worden. Angeblich hatte Beekhuis seinen Umzug sogar wiederholt zugesagt. Doch die Genossen in Wittmund spürten, dass er es damit wohl nicht eilig hat. Als ihn dann die Kreisvorsitzende Mandel und die Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller daran mehr oder weniger nachdrücklich erinnerten, soll Beekhuis darauf gar nicht mehr eingegangen sein.
Hackerangriff offenbarte interne Chats
Über sein internes Agieren gibt es nun haarsträubende Darstellungen. So soll er laut Ostfriesen-Zeitung mit Parteifreunden Vorhaltungen ausgetauscht haben, die in Leserbriefen etwa gegen Möller vorgetragen werden könnten. Die Bundestagsabgeordnete müsse „unter Feuer genommen werden“, soll Beekhuis in internen Chats erklärt haben. Er selbst hat das offenbar wiederholt bestritten, sieht Zitate aus dem Zusammenhang gerissen und verweist darauf, dass seine Kommunikation nur deshalb öffentlich geworden sei, weil ein Schüler aus Hessen die Facebook-Daten von Politikern gehackt und anschließend weitergegeben hatte – darunter wohl auch tausende Chats, die Beekhuis mit Politikern und Journalisten geführt hatte.