Thomas Steg, bisher Generalbevollmächtigter von VW, ist vom Vorstand des Konzerns beurlaubt worden. Zuvor hatte es Hinweise gegeben, dass Steg intern seinen Rücktritt angeboten haben soll. Er soll seit Mai 2013 von Abgas-Versuchen mit Affen gewusst, dem aber nicht widersprochen haben, heißt es. Ministerpräsident Stephan Weil sagte am Dienstag dem Politikjournal Rundblick, so sehr er Steg auch schätze, halte er doch die Entscheidung des VW-Vorstands für „unausweichlich“. Nach den Abgas-Versuchen mit Affen und Menschen dürfe die Frage der persönlichen Verantwortung bei VW „nicht nur auf die Ausführenden“ konzentriert werden, sondern müsse „auch höheren Orts“ ansetzen. „Insofern war es eine richtige Entscheidung“, sagte Weil. Der 57-jährige Steg ist promovierter Sozialwissenschaftler, war 1988 bis 1991 Sprecher des DGB Niedersachsen, danach Sprecher von Sozialminister Walter Hiller und anschließend der SPD-Landtagsfraktion. 1998 ging er zusammen mit Gerhard Schröder nach Berlin, war zwischen 2002 und 2009 Vize-Sprecher der Bundesregierung und arbeitete später als freiberuflicher Medienberater. Seit 2012 war er VW-Cheflobbyist für die Außen- und Regierungsbeziehungen des Unternehmens.