30. Jan. 2020 · 
Kolumne

„Darf ich Dir oben mal meine Bon-Sammlung zeigen?“

Liebe Niedersachsen, bekommen Sie beim Bäcker jetzt auch immer einen Kassenbon? Wir haben in der Redaktion gestern überlegt, ob man für die neue Bon-Flut nicht eine angemessene Verwendung finden könnte – zum Beispiel das Panini-Bon-Album, in das Sie all die Bons einkleben könnten. Das wird ein großer Tausch- und Sammelspaß. „Tausche Bon mit zwei Mehrkornbrötchen gegen das Rosinenbrötchen und die Laugenstange“, solche Sätze würden wir dann häufiger hören. Und die beste Anmache am späten Abend würde natürlich lauten: „Darf ich Dir oben mal meine Bon-Sammlung zeigen?“ [caption id="attachment_47050" align="alignnone" width="780"] Foto: vesmil[/caption] Auch die Politik hat gestern eine Quittung bekommen, und zwar für die sogenannte Bauernmilliarde. Am frühen Nachmittag hupten bei uns in Büronähe schon wieder die Trecker durch die Gegend, die Landwirte sind offensichtlich auf den (Protest)-Geschmack gekommen: [caption id="attachment_47056" align="alignnone" width="780"] Foto: kw[/caption] Und auch in der Landespolitik zeigte sich schon früh, dass man hier mit der Milliardenidee aus Berlin wenig anfangen kann. So meinte CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer:
„Es geht nicht darum, den Landwirten mit weiteren Milliardensubventionierungen ihr Auskommen zu sichern.“
Und Jörg Bode von der FDP sagte im Landtag:
„Die Bundesregierung versucht, sich das Schweigen der Bauern zu erkaufen.“
Mein Kollege Klaus Wallbaum fasst die Debatte um die Bauernmilliarde in und um den Landtag heute bei uns für Sie zusammen. Eine „Bildungsmilliarde“ würde den Schulen in Niedersachsen vermutlich auch nicht viel weiter helfen. Die Lage ist verfahren, immer wieder fallen an den Schulen Stunden aus. „Wir werden uns bemühen, in allen Klassen mindestens vier Stunden am Tag stattfinden zu lassen“, so stand es kürzlich in einem Elternbrief eines Gymnasiums in der Region Braunschweig. Ob man mit einer Art Grundschul-Stundentafel am Ende durchs Zentralabi kommt? Man darf gespannt sein. Die Opposition im Landtag attestiert inzwischen den Notstand an den niedersächsischen Schulen. Unseren Notstands-O-Ton hören Sie direkt hier: https://www.youtube.com/watch?v=AEsgphUb-zc&t=3s Und dann ist da natürlich noch die Debatte um den Standort der neuen Bundesglücksspielbehörde. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann hat in der Causa einen offiziösen Brief an den Ministerpräsidenten geschrieben. Aber abgesehen von der Frage, warum er Weil in der Landtagswoche auf dem Stuhl neben ihm nicht einfach anspricht anstatt zur Ministerfeder zu greifen, bleibt manch ein Brief wie im richtigen Leben besser ungeschrieben. Warum? Psst, lesen Sie heute bei uns. In der ganzen Debatte um eine neue Behörde würde der Rapper Cro, der heute 30 Jahre alt wird, vermutlich nur texten:
Da draußen - viele Menschen, die auch pausenlos nur denken
Über tausend Konsequenzen mit ’nem Haufen großer Ängste
Und sie laufen und sie rennen, mir geht’s von außen aus nur blendend
Na, dann macht doch, was ihr wollt, ich bin da draußen, um zu dancen.
Dancen Sie schön ins Wochenende. https://www.youtube.com/watch?v=RcS7m_H52g0&list=RDRcS7m_H52g0&start_radio=1 Ich wünsche Ihnen einen entspannten Wochenausklang. Martin Brüning
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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