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Die frühzeitige Veröffentlichung weitgehender Vorschläge für weitere Einschränkungen, die jetzt noch nicht formell beschlossen, wohl aber schon mal als Position der Bundesregierung geäußert wurden, dient offenbar zur Einstimmung auf eine denkbare und keineswegs unwahrscheinliche Verschärfung: Wenn tatsächlich die Zahlen der Neuinfektionen in den kommenden Tagen nicht sinken werden, dürfte es in der Vorweihnachtszeit zu weiteren Auflagen kommen – auf der anderen Seite werden aber Lockerungen, wie sie allgemein noch für die Vorweihnachtszeit erhofft oder erwartet wurden, immer unwahrscheinlicher. In der Vorlage der Bundesregierung waren noch weitere Verschärfungen vorgeschlagen worden: Auf private Feiern sollten die Deutschen in der Vorweihnachtszeit am besten ganz verzichten, Kinder und Jugendliche sollten sich maximal „mit einem festen Freund“ treffen können, bei privaten Treffen solle man nur Bewohner aus einem weiteren Hausstand treffen dürfen, Zusammenkünfte in Bereiche mit Publikumsverkehr sollten unterbleiben, auf private Reisen oder touristische Tagestouren solle man ganz verzichten, nicht notwendige Aufenthalte in geschlossenen Räumen und nicht notwendige Fahrten in Bussen und Bahnen sollten unterbleiben. Außerdem sollten alle Schüler und Lehrer in den Schulen generell Masken tragen. Aber ist es klug, mit diesen Positionen eine Drohkulisse aufzubauen und einschüchternd zu wirken? Oder wird damit Panikmache betrieben? Aus dem Kreis der Ministerpräsidenten wurde Widerspruch geäußert, so meinte Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil, man solle mit den Beschlüssen lieber noch warten und eine Gesamtstrategie festlegen statt scheibchenweise vorzugehen.
