Nach dem Kompromiss im VW-Zulieferer-Streit denkt die Politik über das Verhältnis zwischen Autobauern und Zulieferern nach. CDU-Fraktionsvize Dirk Toepffer forderte im Gespräch mit dem Rundblick eine neue Unternehmenskultur bei Volkswagen.

„Andere Autobauer betrachten die Zulieferer als Teil der Familie und machen sich auch Gedanken darüber, wie es diesem Teil ökonomisch geht“, so Toepffer. Als positives Beispiel werde dabei häufiger der Autokonzern Renault genannt. Volkswagen wiederum agiere nach dem Prinzip: Hauptsache, der Preis stimmt. Der Streit mit Prevent sei der schlimmste Auswuchs einer solchen Entwicklung gewesen. Toepffer forderte Ministerpräsident Stephan Weil und Wirtschaftsminister Olaf Lies auf, stärker auf die Interessen der Zulieferer einzugehen.

Dirk Toepffer_Zitat

Zuvor hatte der Sprecher des Wirtschaftsministeriums, Stefan Wittke, gesagt,  dass der Vorfall bei VW Folgen habe werden. Das Verhältnis zwischen Zulieferern und Autoindustrie werde sich in Teilen neu justieren. „Der Minister glaubt nicht, dass das jetzt nach dem Motto ‚Mund abputzen, weiter so‘ läuft“, so Wittke. Eine solche Eskalation in der Öffentlichkeit vor Gerichten und zu Lasten von Tausenden VW-Beschäftigten könne keine Schule machen.

https://soundcloud.com/user-385595761/folgen-des-vw-zulieferer-streits

Regierungssprecherin Anke Pörksen sagte, alle wüssten, dass in dem Geschäft zwischen Autokonzernen und Zulieferern mit harten Bandagen gekämpft werde. „Wir gehen davon aus, dass das in der Regel außerordentlich fair verläuft“, so Pörksen. Man sei aber auch mit der Zuliefererindustrie in regelmäßigen Gesprächen. Es müsse im Interesse von VW sein, dass die Zulieferer gut und langfristig verlässlich produzieren können.