BSH-Präsidentin Karin Kammann-Klippstein kann sich noch nicht vorstellen, wie die Ausbauziele bei der Offshore-Windkraft erreicht werden sollen. | Foto: BSH – Freisteller

Karin Kammann-Klippstein, Präsidentin des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), hat starke Zweifel an den Ausbauzielen für die Windkraft in Nord- und Ostsee geäußert. Die Bundesregierung plant die Leistung der Offshore-Windanlagen bis 2045 auf 70 Gigawatt auszubauen. Doch das wird laut der Vorsitzenden der maritimen Bundesbehörde, die den Raumordnungsplan vorbereitet, eine „Herkules-Aufgabe“. „Von der Fläche ist das möglich, wenn alle anderen Nutzer zurücktreten. Aber so wird es nicht kommen“, sagte Kammann-Klippstein am Donnerstag bei der BSH-Jahrespressekonferenz. Zehn Prozent der Fläche seien laut Koalitionsvertrag bereits für Naturschutzgebiete reserviert. Außerdem müssen internationale Schifffahrt, Militär und Fischerei berücksichtigt werden. „Der Raumordnungsplan sieht noch keine 70 Gigawatt vor“, sagte die BSH-Präsidentin: „Das muss politisch gelöst werden.“ Laut der Behörde gibt es in der Nordsee aktuell 21 Offshore-Windparks mit einer installierten Leistung von 6,5 Gigawatt. Drei weitere kommen in der Ostsee dazu, sodass inklusive Küstenmeer derzeit 1501 Windräder für 7,7 Gigawatt sorgen. Bis 2025 rechnet die BSH damit, dass 10,8 Gigawatt am Netz sind. Laut Koalitionsvertrag sollen es bis 2030 eigentlich 30 Gigawatt sein.