Bauwillige Familien von Grunderwerbsteuer freistellen
(rb) Hannover. Der niedersächsische Bund der Steuerzahler fordert Erleichterungen für Familien bei der Schaffung von Wohneigentum. Der Ersterwerb eines selbst genutzten Einfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung sollte von der Grunderwerbsteuer gänzlich befreit werden. Damit könnte die enorme staatliche Kostentreiberei beim Immobilienerwerb unterbunden werden, die gerade für junge Familien eine große Hürde sei. In einem Schreiben an den niedersächsischen Finanzminister Peter-Jürgen Schneider hat der Steuerzahlerbund entsprechende gesetzgeberische Initiativen bei der rotgrünen Landesregierung eingefordert und mit einer Beispielsrechnung untermauert : Bei Bau oder Erwerb eines Einfamilienhauses für 250 000 Euro fallen heute bei einem Steuersatz von fünf Prozent in Niedersachsen 12 500 Euro an Grunderwerbsteuer an. Wie berichtet, erwägt Finanzminister Schneider vom Haushaltjahr 2017 an sogar eine Erhöhung des Steuersatzes auf sechs Prozent. Damit würde die Belastung um weitere 2500 Euro auf 15 000 Euro ansteigen. Die Grunderwerbsteuer liefe damit allen Plänen zuwider, Wohneigentum von Familien zu fördern, beklagte der Steuerzahlerbund am Donnerstag. Es sei „völlig deplatziert“, dass sich die Bundesländer geradezu einen Wettlauf bei der Anhebung des Grunderwerbsteuersatzes lieferten. So werde Wohnen durch den Staat verteuert. Der Verband erinnerte an die groß angelegte Reform der Grunderwerbsteuer aus dem Jahr 1983. Per Bundesgesetz wurden seinerzeit Vereinheitlichungen geschaffen und zahlreiche Befreiungen gestrichen. Im Gegenzug sank der Grunderwerbsteuersatz von sieben auf zwei Prozent. Inzwischen liege dieser Satz in Niedersachsen wieder bei fünf, in einigen anderen Bundesländern gar bei 6,5 Prozent. Niedersachsens Finanzminister entferne sich mit seinen Plänen, die Grunderwerbsteuer um satte 20 Prozent anzuheben, weiter mit großen Schritten von früheren Abmachungen, zürnt der Verband.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #30.