Andreas Sikorski, Leiter der niedersächsischen Atomaufsicht, hat am Mittwoch eine Protestnote von mehreren Umweltverbänden entgegengenommen. Der Nabu, der BUND, die Initiative „ausgestrahlt“ und die AG Schacht Konrad fordern den niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer (Grüne) nachdrücklich auf, den auch von mehreren Kommunen unterstützten Antrag auf Rücknahme des Planfeststellungsbeschlusses für das geplante Atommülllager Konrad in Salzgitter endlich zu billigen. Meyer hatte vor Monaten erklärt, sich bis Jahresende entscheiden zu wollen. Vorgesehen ist das jetzt für den 19. Dezember. Das frühere Eisenerz-Bergwerk soll beginnend in den 30er Jahren mehr als 300.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle aufnehmen. Bisher sind 2,8 Milliarden Euro dafür verbaut worden, die Bundesgesellschaft für Endlagerung schätzt mit weiteren Kosten von 2,6 Milliarden Euro. Ludwig Wasmus von der AG Schacht Konrad erklärt, die Planungsgrundlagen für das Vorhaben seien überaltert. Schon vor zweieinhalb Jahren wurde ein Antrag auf Rücknahme des Planfeststellungsbeschlusses eingereicht, eine Entscheidung im Umweltministerium hatte sich aber immer weiter hinausgezögert.