Die Nachricht eines Mitarbeiters an alle Kollegen im Wissenschaftsministerium hat intern zu heftigen Diskussionen geführt. Per Mail teilte die Hausverwaltung mit, dass die Beschäftigten in dem früheren Preussag-Gebäude keine Nägel in die Wand schlagen und auch keine Bilder aufhängen dürfen. Hintergrund sei, dass teilweise asbesthaltige Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber verwendet worden seien, die „im eingebauten, ruhenden Zustand keine Gefahr für die Gesundheit“ nach sich zögen – aber im porösen Zustand schon. Bei größeren Abplatzungen und ausgeprägten Rissbildungen an den Wänden solle die Hausverwaltung informiert werden.

Mitarbeiter des Wissenschaftsministeriums fühlen sich an einen zehn Jahre zurückliegenden Vorfall im Finanzministerium erinnert, damals waren dort viele Proben genommen worden, nachdem es mehrere Krebsfälle in dem Haus gegeben hatte. Wie es heißt, sind in den vergangenen Jahren auch im Wissenschaftsministerium mehrere Beschäftigte an Krebs erkrankt. Offiziell teilt die Pressesprecherin dazu mit, Fälle von Asbestose bei Mitarbeitern des Ministeriums seien nicht bekannt. In dem Gebäude am Leibnizufer sind rund 200 Beamte und Angestellte tätig. Auch über trübes Wasser aus den Leitungen wurde berichtet. Dazu sagt das Ministerium, das Wasser sei mikrobiologisch nicht zu beanstanden, eine Sanierung der Rohrleitungen sei aber geplant.