Albert Stegemann, Agrarpolitiker der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, hat sich kritisch mit dem ersten vom Bundestag installierten Bürgerrat auseinandergesetzt. In einem Fraktionsschreiben teilte er gemeinsam mit seinen Kollegen Philipp Amthor und Christina Stumpp mit, Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit der Bürgerräte zu haben. „Unser ‚Bürgerrat‘ sind zuallererst der Deutsche Bundestag mit seinen vom Volk gewählten Repräsentanten und unsere Wahlkreise als Resonanzräume.“

Gleichwohl empfehlen die Parlamentarier ihren Fraktionskollegen, die Kritik daran weiterhin an die Ampel zu richten und nicht etwa an die Bürger, die sich beteiligt hätten. Die Vorschläge des Bürgerrates beurteilten die Unionspolitiker daher auch differenziert: „Während wir etwa die vom Bürgerrat vorgebrachte Forderung einer Stärkung der Ernährungsbildung grundsätzlich begrüßen, beurteilen wir indes einige andere Vorschläge aus dem ‚Bürgergutachten‘ kritisch.“ Dem Vorschlag, Zucker nicht länger als Grundnahrungsmittel zu klassifizieren und damit die Umsatzsteuer darauf zu erhöhen, erteilten sie ebenso eine Absage wie der Empfehlung, Fleisch nach Haltungsform gestaffelt zu besteuern. Stattdessen unterstütze man „nach wie vor die Vorschläge der ‚Borchert-Kommission‘ vollumfänglich“, heißt es in dem Schreiben.
Die Idee, eine Altersgrenze für den Erwerb von Energydrinks einzuführen, lehnten die CDU-Politiker mit Verweis auf den Reiz des Verbotenen und die Aufsichtspflicht der Eltern ab. Die angeregte Pflicht für den Einzelhandel, genießbare Lebensmittel beispielsweise an Tafeln abzugeben, lehne man mit Verweis auf zusätzlichen Bürokratieaufwand ab setze stattdessen auf Aufklärung und Sensibilisierung. Darüber hinaus könnten spendende Unternehmen von der Haftung und die Tafeln von der Kraftfahrzeugsteuer entlastet werden, schlagen die CDU-Abgeordneten vor.