29. Sept. 2015 · 
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167 Abschiebehäftlinge in diesem Jahr

(rb) Hannover. In der Abteilung Langenhagen der Justizvollzugsanstalt (JVA) Hannover, die seit Anfang 2014 wieder als reine Abschiebungshafteinrichtung geführt wird, saßen im vorigen Jahr 131 Personen in Abschiebehaft. In diesem Jahr waren es bis zum Stichtag 31. August 167 Abschiebungsgefangene. Das hat Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz auf eine Anfrage der FDP-Abgeordneten Dr. Marco Genthe und Christian Grascha mitgeteilt. Dass es dort zu Hungerstreiks gekommen sei und in deren Folge zur Isolierung der Betroffenen, konnte die Ministerin jedoch nicht bestätigen. Vielmehr sei es hinsichtlich der Haftbedingungen zu einer Neuausrichtung im Abschiebungsvollzug gekommen, die darauf abziele, diesen human und freiheitsorientiert zu gestalten. Die 2014 erarbeitete Konzeption sei mittlerweile umgesetzt worden. Demnach werden die Betroffenen in Einzelhafträumen untergebracht und können sich innerhalb des Gebäudes frei bewegen; lediglich die Bereichstüren zum Treppenhaus würden abends verschlossen. Die Hafträume selbst ließen sich nur von den Häftlingen abschließen. Diese genießen wesentlich mehr Freiheiten als „normale“ Häftlinge, können jederzeit telefonieren, Pakete bekommen oder Besuch empfangen, hätten einen kostenfreien Internetzugang zur Verfügung und seien nicht zur Arbeit verpflichtet, könnten aber auf eigenen Wunsch mit Hilfstätigkeiten betraut werden, heißt es in der Antwort der Justizministerin.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #177.
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