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Tondorf arbeitet am Institut für angewandte Arbeitswissenschaften in Düsseldorf und hat erst kürzlich eine Studie zur flexiblen Arbeitszeit begleitet. Demnach haben 47 Prozent der befragten produzierenden Unternehmen wöchentliche Schwankungen in den personellen Kapazitäten auszugleichen, elf Prozent dagegen haben Schwankungen von Tag zu Tag. „Allerdings gehen 60 Prozent der befragten Unternehmen davon aus, dass die täglichen Schwankungen in Zukunft deutlich zunehmen werden“, sagt Tondorf. Ein erster Schritt, um darauf einzugehen, sei die Frage, ob man zu jeder Tageszeit immer das ganze Team vor Ort braucht. „Es kommt vor allem bei älteren Arbeitnehmern oft vor, dass sie mit Attesten die Nachtarbeit umgehen.“ Das sei verständlich, schließlich sei Nachtarbeit ohnehin nicht für jeden etwas und vor allem nicht in jeder Lebensphase, schon gar nicht, wenn es zur gesundheitlichen Belastung führe. „Der Chef sollte sich deshalb überlegen, ob sich nicht einige Tätigkeiten aus der Nacht und dem Wochenende auf den Werktag verlegen lassen und dann für diese Schichten mehr Angestellte einplanen.“ So könnten etwa nur noch drei nachts die notwendigsten Arbeiten leisten, während neun in der Frühschicht alles andere bearbeiteten. Auch den Nachtarbeitszuschlag als Freizeit statt Geld auszuzahlen, sei ein denkbares Angebot.