12. Jan. 2018 · 
Wirtschaft

Wirtschaft in Niedersachsen wächst – nur eine Branche hängt hinterher

„Die Aussichten waren selten besser in den vergangenen zwei oder drei Jahrzehnten. Unsere Wirtschaft wächst in diesem Jahr sehr viel schneller, als wir es aus der Vergangenheit gewohnt sind“, sagt Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der IHK Niedersachsen (IHKN). Schrage stellte am Freitag die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage vor. Er rechnet mit einem Wachstum von bis zu 2,5 Prozent. Außerdem könnte es 60.000 Neueinstellungen geben. Der Flaschenhals und mögliche Wachstumsbremse sei hierbei allerdings der Fachkräftemangel, der von den Unternehmen inzwischen als größtes Geschäftsrisiko gesehen wird. 57 Prozent der Unternehmen halten den Mangel für riskant, im Vorjahr waren es noch 43 Prozent. Vor allem die ländlichen Gebiete würden dadurch in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung gebremst, laut Schrage ist der Fachkräftemangel inzwischen aber auch in den Städten zu spüren. https://soundcloud.com/user-385595761/ihk-prognose-wirtschaftsboom-in-niedersachsen-geht-auch-2018-weiter Von der Politik erwartet Schrage schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, damit die Chancen des Wachstums überhaupt genutzt werden können. Das betreffe Bund, Land und Kommunen. Es sei mehr Tempo nötig, um Kapazitätserweiterungen dann auch zu realisieren. Dabei gehe es zum Beispiel bei den Gewerbeaufsichtsämtern darum, konkrete Anlagen auf einem Betriebsgelände zu genehmigen. „Da sind wir in den vergangenen Jahren wenig vorangekommen“, so Schrage. [caption id="attachment_29961" align="aligncenter" width="780"] Horst Schrage bei der Vorstellung des IHK-Konjunkturberichts - Foto: MB.[/caption] Während man sich in den meisten Branchen über volle Auftragsbücher und gute Geschäftsentwicklungen freut, sind die Aussichten im stationären Einzelhandel eher trübe. „Das liegt am Wettbewerbsdruck durch den Onlinehandel“, erklärt Schrage. Jeder vierte Euro werde beim Kauf von Elektroartikeln, Büchern oder Kleidung inzwischen online ausgegeben. Das werde Einfluss auf die Entwicklung in den Innenstädten haben, prognostiziert der IHKN-Hauptgeschäftsführer. Hohe Mieten bei gleichzeitigen Umsatzrückgängen bezeichnete er als eine neue Situation, mit der man sich in den Städten nun beschäftigen müsse. Dabei gehe es zum Beispiel um die Frage, wie man leere Geschäfte anders nutzen könne.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #8.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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