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Eine andere dagegen, die ebenfalls nicht erschienen ist, erfährt gleich mehrfach Dankesbekundungen – die zurückgetretene Andrea Nahles, deren Abschied im Juni die langwierige Nachfolgesuche erst erforderlich gemacht hatte. Wenn aber der Kurs von Schröder und Gabriel, der auf die Mitte zielte, nicht mehr gefragt ist in der SPD, wie steht es dann um die so stolzen Sozialdemokraten aus Niedersachsen? Sie bilden mit etwa 80 der 600 Delegierten eine der größten Landesgruppen, die Partei gilt bundesweit als eine der stabilsten. https://soundcloud.com/user-385595761/saipa-mussen-jetzt-geschlossen-hinter-dem-spitzen-duo-stehen Erst allmählich hat sich in den vergangenen Tagen der Kurs der Niedersachsen-SPD in der Bundespartei herausgeschält. Als am 30. November das Resultat der Mitgliederbefragung bekannt wurde, war auch in Hannover der Schock groß. Fast alle Funktionsträger hatten sich nach der ersten Runde für Olaf Scholz und Klara Geywitz stark gemacht – weniger aus Überzeugung als aus Berechnung, mit dem Vizekanzler die größte Garantie auf eine geordnete und berechenbare Zusammenarbeit zu haben. Außerdem schien das Risiko eines Bruchs der Großen Koalition in Berlin mit Scholz und Geywitz am geringsten. Das Verhältnis von Stephan Weil gerade zu Esken gilt als gespannt, das ließ der Ministerpräsident auch wenige Tage vor der Abstimmung in einem Interview erkennen. Und nun? In gewohnter Weise schaffte es die Spitze der Landespartei, in mehreren Konferenzen die Reihen zu schließen. Auf den Fluren des Bundesparteitags wurden die Niedersachsen neckisch schon als „Stalinisten“ bezeichnet, nicht wegen politischer Inhalte, sondern wegen der strikten Geschlossenheit, um die der Landesverband von anderen beneidet wird. [caption id="attachment_45975" align="alignnone" width="780"]

