Eine vielfältiger werdende Schülerschaft und Klassenräume, die in puncto Akustik stark verbesserungsbedürftig sind: Immer mehr Lehrer klagen über Stimmprobleme oder stehen kurz davor, eine ernsthafte Stimmstörung zu entwickeln. Um dem entgegenzuwirken, hat das Kultusministerium jetzt die Präventionskampagne „Stimme – Lärm – Akustik“ ins Leben gerufen. Dabei lernen Lehrer, wie sie strapazierende Lärmsituationen erkennen und mit ihrer Stimme dagegen angehen können. Gleichzeitig bekommen Schulträger Ratschläge, wie sie ihre Klassenräume besser gestalten können, damit die Stimmen der Lehrer entlastet werden. „Ein Projekt zu Stimmstörungen bei Lehrern in 2014 hat mir den Eindruck vermittelt, dass wir gut daran tun, wenn wir das Thema nicht beiläufig behandeln, sondern zu einem Schwerpunkt in der Gesundheitsprävention machen“, sagte Kultusminister Grant-Hendrik Tonne gestern bei der Vorstellung der Kampagne. Denn Stimmstörungen haben einerseits zur Folge, dass Lehrer arbeitsunfähig werden, andererseits erschweren leise und heisere Lehrerstimmen es den Schülern, dem Unterricht aufmerksam zu folgen. Neu an der Kampagne ist, dass die Stimmtrainer nun die Lehrer in ihrer Schulumgebung aufsuchen und mit ihnen Situationen aus ihrem Alltag üben. Sei es eine sehr laute Klasse, Unterricht in der Turnhalle oder ein Elternabend, bei dem ein Thema lautstark diskutiert wird. Dass das Angebot auf große Resonanz stößt, zeigen die Zahlen der Seminare. Allein in diesem Jahr werden Stimmtrainer in 46 Schulen das zweitägige Seminar gegeben haben und für das kommende gibt es nach Angaben des Kultusministers bereits 55 Anmeldungen von Schulen.