Stefan Wenzel, Landtagsabgeordneter der Grünen aus dem Kreis Göttingen, strebt den zweiten Platz auf der Landesliste seiner Partei für die Bundestagswahl an. Das schreibt er in seinem Bewerbungsbogen für die Aufstellungsversammlung Ende Mai, die digital ablaufen soll. Wenzels Bewerbung ist damit eine Kampfansage an den linken Flügel, der die vorderen Listenplätze bereits unter sich ausgemacht hat.

Zwei Männer streiten um Platz Zwei: Stefan Wenzel fordert Sven-Christian Kindler heraus – Foto: Grüne-Fraktion LT; Grüne-Fraktion BT/Kaminski

Auf Platz zwei will nämlich ebenfalls der Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler (Hannover) antreten, der mit Jürgen Trittin (Göttingen) getauscht hat, der diesmal auf Listenplatz vier kandidieren möchte. Kindler äußert sich auffällig oft im Bremer Raum über seine politischen Initiativen. Wenzel, der dem Realo-Flügel zugerechnet wird, tritt im September als Grünen-Direktkandidat im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II an.

Auch der erste Listenplatz ist umkämpft

Derjenige, der im Ringen um Platz zwei unterliegt, könnte dann ein Kräftemessen mit Trittin auf Rang vier wagen – oder auf Platz acht antreten, wo weitere männliche Interessenten sich bewerben dürften, darunter der bisherige Parlamentarische Geschäftsführer der Landtagsfraktion, Helge Limburg, und der Bundestagsabgeordnete Ottmar von Holtz (Hildesheim).

Bewerben sich um Listenplatz Eins: Julia Verlinden und Filiz Polat – Foto: Sandra König; Inga Haar

Spitzenkandidatin der Grünen in Niedersachsen für die Bundestagswahl könnten die Energieexpertin Julia Verlinden aus Lüneburg oder Filiz Polat aus Bramsche (Kreis Osnabrück) werden. Für Platz drei, der für einen Newcomer frei gehalten werden soll, ist Christina-Johanne Schröder aus der Wesermarsch im Gespräch, aber auch Nadja Weippert aus dem Kreis Harburg. Platz fünf ist ein Frauen-Platz, auf Rang sechs dürfte auch ein Newcomer antreten, womöglich der frühere Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske.