Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG,hat für die hannoversche Finanz- und Versicherungsgruppe das beste Halbjahresergebnis in der Konzerngeschichte vermeldet. „Für 2023 sind wir deshalb optimistisch, unser Umsatz- und Ergebnisziel trotz der noch ausstehenden Hurrikan-Saison übertreffen zu können“, sagte Leue.

Finanzvorstand Jan Wicke hat beim Konzernumsatz mindestens 42 Milliarden Euro und beim Gewinn mindestens 1,4 Milliarden Euro angepeilt. Die Talanx-Gruppe, zu der unter anderem HDI und Hannover Rück gehören, ist nach Allianz und Münchener Rück der drittgrößte Versicherer in Deutschland. Grund für das „super erste Halbjahr“ bei Talanx seien unter anderem inflationsbedingte Preissteigerungen, ein neuer Rechnungslegungsstandard und geringere Großschadensleistungen.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum musste der Konzern aus Hannover rund eine Viertelmilliarde Euro weniger für die Bewältigung von Naturkatastrophen aufwenden, die Ausgaben summierten sich auf 820 Millionen Euro. Größte Einzelposten in 2023 waren bislang das Erdbeben in der Türkei mit 306 Millionen Euro, der Zyklon „Gabrielle“ in Neuseeland mit 66 Millionen Euro und die Überschwemmungen in Italien mit 46 Millionen Euro. Die Unruhen in Frankreich haben den Konzern nach eigenen Angaben mit 50 Millionen Euro belastet.
Außerdem verzeichnete HDI International im Mai einen der größten Unternehmenszukäufe seit Bestehen und steigt zum drittgrößten Privat- und Firmenversicherer in Lateinamerika auf. In Chile sind die Hannoveraner die neue Nummer eins, in Brasilien liegt HDI auf Rang zwei und in Kolumbien auf Position sieben. In der Geschäftsbilanz soll sich der 1,4 Milliarden Euro teure Zukauf ab 2024 positiv bemerkbar machen. In der Türkei und in Polen baute Talanx seine Aktivitäten ebenfalls aus.