Während einige Bundesländer schon Entwarnung geben, bleibt die Vogelgrippe in Niedersachsen weiter ein brisantes Thema. Am Freitag war ein neuer Verdachtsfall aus der Gemeinde Garrel (Kreis Cloppenburg) bekannt geworden. Mittlerweile sind landesweit 700.000 Tiere, vorwiegend Puten, getötet worden, teilte der Sprecher von Agrarminister Christian Meyer mit. Da in Niedersachsen ein Geflügelbestand von 100 Millionen Stück Geflügel lebe, seien die Tötungen zwar traurig und für die betroffenen Betriebe ein Problem, der Schaden für die Branche insgesamt aber halte sich in Grenzen. Das Virus sei in diesem Jahr „besonders aggressiv“, sagte der Sprecher. Daher bestehe kein Grund, Entwarnung zu geben.
Minister Meyer hatte jüngst darauf hingewiesen, dass die Weiterverbreitung über den Menschen und Fahrzeuge geschehe, die von Stall zu Stall fahren. Dabei bezog er sich auf Untersuchungen des Friedrich-Löffler-Institutes. Diese Aussage erregte nun die Kreislandvolkverbände Cloppenburg, Oldenburg und Emsland zu einem Widerspruch: „Die Vogelgrippe wird primär durch Wildvögel und nicht durch Menschen übertragen“, teilen die Organisationen mit und berufen sich auch auf das Friedrich-Löffler-Institut. Die Verbänden räumen aber ein, dass in Garrel, wo es einen Schwerpunkt der Seuche gibt, in Einzelfällen nicht ausgeschlossen sei, dass die Vogelgrippe über Menschen, Futter, Einstreu oder Maschinen übertragen worden sein kann. Unklar bleibe aber, wie der Virus nach Garrel gekommen ist.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #58.