Statt vorschnelle Schlagzeilen zu produzieren sollte man lieber das Gespräch suchen.
Weil, der sich gestern den Fragen der Landespressekonferenz stellte, richtete heftige Kritik auch an die Adresse der Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD. Wenn Deutschland die dem Land auferlegten Klimaschutzziele erreichen wolle, so gehe das nur mit einer massiven Förderung der Erneuerbaren Energien, also vor allem der Windenergie und der Verbesserung des Stromtransports von Nord- nach Süddeutschland. Der Ausbau der Trassen Suedlink und A-Trasse (an der holländischen Grenze) komme „nur im Schneckentempo voran“, beides werde wohl nicht vor 2030 fertig sein. Dabei brauche man diese Leitungen viel schneller. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien dürfe auch nicht weiter gebremst werden, kräftige Unterstützung verdiene zudem die Förderung des Wasserstoffs als neues Medium – etwa für den Transport von Energie, für die Abkehr vom Kohlenstoff in der Industrieproduktion oder auch für die Stromversorgung in Wohnsiedlungen. Die EEG-Umlage, die Ökostrom verteure, vertrage sich nicht mit Plänen, den CO2-Ausstoß zu verteuern. Ein starker Schub zur Einführung von neuen Wasserstofftechnologien fehle bislang ebenfalls. „Da passiert auf Bundesebene viel zu wenig“, klagt Weil. Für ihn sei „unbegreifbar“, warum die Bundesregierung noch nichts zur Abschaffung der EEG-Umlage getan hat. „Es weiß doch jeder, dass hier der Schlüssel zum Klimaschutz liegt“, fügt er hinzu.
Das Klimaschutz-Gesetz des Landes erwartet der Ministerpräsident für die Landtagssitzung im September oder Oktober. Darin sei eine Aussage darüber zu erwarten, inwieweit etwa in landeseigenen Gebäuden Wärmeschutz-Investitionen vorgesehen sind – und bis wann das geschehen solle. Das gelte auch für die Frage, in welchen Schritten der Fuhrpark des Landes auf moderne Autos, etwa solche mit Elektroantrieb, umgestellt werden soll.