Weil fordert: Wer Talente von morgen sehen will, muss die Ideen-Expo besuchen
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wirbt massiv dafür, die Ideen-Expo auf dem hannoverschen Messegelände zu besuchen. Dort ist noch bis zum 16. Juni täglich zwischen 9 bis 18 Uhr ein buntes Programm zu sehen – schwerpunktmäßig für junge Leute, die in ihrer Berufswahl noch unschlüssig sind. In vier Hallen präsentieren 310 Aussteller mehr als 800 Mitmach-Exponate.
Alle zwei Jahre wird die Ideen-Expo in Präsenz angeboten, bei der letzten Großveranstaltung dieser Art 2022 waren 425.000 Besucher gekommen. Bei der Eröffnungsveranstaltung am vergangenen Sonnabend sagte Weil, aus seiner Sicht müsse es für die Unternehmen Pflicht sein, sich nach jungen Nachwuchskräften umzusehen – und dafür gebe es keine bessere Gelegenheit als diese. Die Besucher würden sich an praktischen Beispielen für die Naturwissenschaft begeistern lassen. „Hier ist der Platz, an dem man die Talente von morgen kennenlernen kann. Hunderttausende junge Talente kommen hierher. Ich frage mich, warum noch nicht sämtliche Unternehmen bei der Ideen-Expo dabei sind.“
Der Ideen-Expo-Aufsichtsratsvorsitzende Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Niedersachsenmetall, berichtete vom stetigen Wachstum der Ausstellung. Erstmals biete man jetzt vier Hallen und ein riesiges Freigelände an. Die Frage, was die Ideen-Expo eigentlich sei, habe man im engeren Team mehrfach erörtert. Für eine schlichte Messe sei die Veranstaltung „viel zu emotional“, ein reines „Technik-Event“ sei es auch nicht, da es um viele Begegnungen und Kontakte gehe.
Man sei zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um ein „Festival für die faszinierende Welt von Naturwissenschaft und Technik“ handele. Man ergänze die inhaltlichen Angebote mit Musik, Party, Konzerten – und in diesem Jahr auch mit der Übertragung von Fußballspielen.
Schmidt erwähnte auch, dass die hier verbreitete optimistische und freundliche Sichtweise auf die Berufswelt im Kontrast stehe mit den realen Problemen der Wirtschaft, mit den dramatischen Problemen des Fachkräftemangels und mit den schlechten Wachstumszahlen. „Die Firmen, die hier auf der Ideen-Expo vertreten sind, glauben an die Zukunft des Standortes“, betonte Schmidt und fügte hinzu, dass die Zahl der Aussteller in diesem Jahr um 15 Prozent gewachsen sei. Große Unterstützung komme auch von der Landesregierung, hier erwähnte Schmidt neben Weil noch die Minister Olaf Lies (Wirtschaft) und Falko Mohrs (Wissenschaft).
Zu den Unternehmen, die in diesem Jahr weit stärker als bisher vertreten sind, zählt auch BMW. Die Arbeitsdirektorin des Unternehmens, Ilka Horstmeier, wandte sich gegen das von ihr erkannte „dauernde Schlechtreden des Standortes Deutschland“. Es gebe sehr viele gute Ansätze für die Zukunft, die Motivation der jungen Leute sei gut. Nicht ohne Stolz berichtete Horstmeier, dass es bei ihrem Start bei BMW vor elf Jahren noch 13 Prozent Frauen in Führungspositionen des Unternehmens gegeben habe, inzwischen aber seien es 21 Prozent. Es sei gelungen, in dem Konzern eine Kultur zu schaffen, in der sich auch junge Mädchen, die einen technischen Beruf erleben und ausüben wollen, wohl fühlen. Das könne beispielsgebend für viele andere sein.
Dieser Artikel erschien am 10.06.2024 in der Ausgabe #105.
Karrieren, Krisen & Kontroversen
Meilensteine der niedersächsischen Landespolitik
Jetzt vorbestellen