Für mehr als ein Jahrzehnt war Stefan Birkner das Gesicht der FDP Niedersachsen. Von 2011 bis 2023 war er Landesvorsitzender seiner Partei, er war erst Staatssekretär und später Minister für Umwelt, zuletzt führte er die FDP-Fraktion. Nach dem Ausscheiden der FDP aus dem niedersächsischen Landtag mit der Wahl 2022 kündigte Birkner seinen Rückzug aus der ersten Reihe der Landespolitik an. Was macht er nun und wie blickt er zurück?

Stefan Birkner (2021) | Foto: Raphael Wedemeyer/FPD Fraktion Niedersachsen (Archiv)

Sie haben die Landespolitik in Niedersachsen hinter sich gelassen, was machen Sie jetzt genau?

Ich bin als Rechtsanwalt tätig und habe mich der Kanzlei Andrea Versteyl Rechtsanwälte angeschlossen, die schwerpunktmäßig im Umwelt- und Planungsrecht tätig ist. Zudem bin ich politikberatend tätig und engagiere mich verstärkt als Lehrbeauftragter an der Juristischen Fakultät der Leibniz Universität Hannover.

Wenn Sie zurückblicken: Was vermissen Sie?

Die gemeinsame Tätigkeit im Team der Fraktion. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Fraktionskollegen hat mir viel Freude gemacht. Und auch die zahlreichen und vielfältigen Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Menschen haben mir Freude gemacht.

Was vermissen Sie so gar nicht und sind womöglich froh darüber, dass es vorbei ist?

Die Notwendigkeit zu jedem Thema, das aufkommt, mehr oder minder sofort eine möglichst wahrnehmbare Position beziehen zu müssen. Etwas länger nachdenken zu können und nicht der Schlagzeile hinterherhasten zu müssen, liegt mir eher.

Wie intensiv verfolgen Sie noch, was an Ihrer alten Wirkungsstätte passiert?

Natürlich verfolge ich die Bundes- und Landespolitik weiterhin intensiv, denn ich bin ja weiterhin ein politisch interessierter Mensch und auch Parteimitglied. Ich sehe aber auch, dass die Landespolitik – mit etwas Abstand betrachtet – leider nicht die Bedeutung hat, die ihr eigentlich zukommen sollte. Das gilt insbesondere für die Parlamentstätigkeit, da sich die Wahrnehmung in unserem exekutivföderalistischen System (naturgemäß) auf die Exekutive konzentriert.