VW könnte auch das Land Niedersachsen in Turbulenzen bringen
(rb) Hannover. Nach Einschätzung der Landesregierung, die 20 Prozent der Aktien des Volkswagenkonzerns hält, haben der aktuelle Skandal um die offenbar im großen Stil manipulierten Abgaswerte von VW-Dieselfahrzeugen und die dadurch ausgelöste steile Talfahrt des Aktienkurses keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Landeshaushalt. Finanzminister Peter-Jürgen Schneider sagte am Dienstag auf Nachfragen in der Landespressekonferenz, es sei völlig offen, ob und inwieweit möglicherweise sinkende oder gar ausfallende Dividenden des Automobilherstellers vom kommenden Jahr an die Beteiligungsgesellschaft des Landes (HannBG) und den sogenannten VW-Vorab, von dem vor allem die niedersächsischen Hochschulen profitieren, schwächen werden. Sicherlich könnte es auch negative steuerliche Auswirkungen haben, wenn auf VW Strafzahlungen in zweistelliger Milliardenhöhe und Schadenersatzleistungen in Amerika oder anderswo fällig würden. VW-Aufsichtsrat Ministerpräsident Stephan Weil bezeichnete die vom Konzern am Dienstag veröffentlichte Gewinnwarnung – 6,5 Milliarden Euro sollen zunächst zurückgestellt werden – als „besorgniserregend“, ließ sich aber nicht auf Fragen zur Zukunft von VW-Vorstandschef Martin Winterkorn ein, dessen Vertrag nach der bisherigen Planung am kommenden Freitag bis Ende 2018 verlängert werden soll.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #173.