Detlef Ahting, Verdi-Landesleiter, schließt Aktionen der Gewerkschaft vor der zweiten Verhandlungsrunde Anfang November nicht aus. Es geht um die Tarife der Beschäftigten in den Ländern, also Mitarbeiter von Schulen, Landes-Kliniken, IT-Dienststellen, Verwaltungen, Straßenbauämtern und Hochschulen. Der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL), Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers, habe sich beim ersten Treffen „unmöglich“ verhalten, meint Ahting, der sich auf Berichte von Teilnehmern bezieht. Er habe nur auf Schuldenbremse und Finanznöte des Staates verwiesen. Verdi und Beamtenbund fordern aber 5 Prozent mehr, mindestens 150 Euro monatlich und für Klinik-Mitarbeiter der Länder 300 Euro monatlich mindestens.
Das Beispiel Hessen zeige, dass ein Tarifabschluss möglich ist – Hessen gehört der TdL nicht an, dort wurden in zwei Schritten 4 Prozent mehr vereinbart, zudem eine Corona-Prämie und Sonder-Regeln für mobiles Arbeiten. Verdi will bei den TdL-Gesprächen noch höhere Entgelte für Auszubildende und generell eine „stufengleiche Höhergruppierung“, damit bei Beförderungen die Begünstigten nicht am Ende weniger Geld in der Tasche haben als vorher. Einen besonderen Vertrag für studentische Mitarbeiter an Hochschulen soll es auch geben. Nicht einlassen will sich Verdi nach Ahtings Worten auf die TdL-Forderung, über die Definition des „Arbeitsvorgangs“ zu sprechen – also über die Frage, wie die einzelnen Bestandteile der Tätigkeiten im öffentlichen Dienst zu gewichten sind.