Unternehmensnachfolger sind in Niedersachsen gegenwärtig Mangelware. Das sagt Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der IHK Niedersachsen (IHKN) und bezieht sich auf Zahlen des aktuellen IHKN-Nachfolge-Reports. Demnach hat nur jeder fünfte Unternehmer im Alter zwischen 55 und 74 Jahren seine Nachfolge im Unternehmen verbindlich geregelt. „Die Mehrheit der Unternehmer bewegt sich leider auf dünnem Eis. Wenn der Ernstfall eintritt, wird es viele Unternehmen kalt erwischen“, meint Schrage. An Nachfolgern mangele es, weil potenzielle Kandidaten auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt viele Alternative hätten. Zudem sei es in Familienunternehmen kein Automatismus mehr, dass Tochter oder Sohn in die Fußstapfen treten.

Den Daten zufolge planen 39 Prozent der Unternehmer mit einer Nachfolge innerhalb der Familie, 36 Prozent, suchen außerhalb des Unternehmens nach einem geeigneten Kandidaten. In einem Viertel der Firmen ist eine unternehmensinterne Nachfolge vorgesehen. An der Umfrage hatten sich rund 500 Unternehmer in Niedersachsen beteiligt. Der Politik schreibt die IHKN unter anderem ins Stammbuch, die beschlossene Erbschaftsteuerreform „schnell mittelstandsgerecht umzusetzen“. In den Schulen sollten bundesweit die Themen Unternehmertum und Wirtschaft verankert werden.