Hendrik Lünenborg, derzeit Direktor des NDR-Landesfunkhauses Hamburg, soll neuer NDR-Intendant werden. Das hat der Verwaltungsrat des Senders in einer außerordentlichen Sitzung am Montag vorgeschlagen. Die Entscheidung fällt im NDR-Rundfunkrat am 16. Mai. Der 53-jährige Lünenborg, ein Eigengewächs des NDR mit reichlich Erfahrung im Sender, war schon in der ersten Bewerberrunde des NDR-Verwaltungsrates in der engeren Auswahl. Damals, Ende März, hatte sich der Verwaltungsrat aber einstimmig für eine Kandidatin von außen entschieden – die frühere Bertelsmann-Managerin Sandra Harzer-Kux. Im Rundfunkrat hatte Harzer-Kux daraufhin zwar eine deutliche Mehrheit erhalten, aber nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit. Sie erhielt 30 Ja-Stimmen, es wären aber 34 nötig gewesen. Nun macht der Verwaltungsrat von seinem Recht Gebrauch, einen neuen Vorschlag zu unterbreiten. Lünenborg kommt aus Westfalen, er hat in Osnabrück Politik und Geschichte studiert und arbeitete von 1994 an zunächst als freier Mitarbeiter für den NDR. Ab 2001 war er auch für die NDR-Landespolitik in Hannover tätig, ziemlich bald folgten für ihn neue Aufgaben in weiteren Stationen des NDR. Von 2012 bis 2016 hat er die Intendanz geleitet, seit Juni 2023 ist er Chef des Funkhauses in Hamburg. Der bisherige NDR-Intendant Joachim Knuth hat angeboten, Ende August in den Ruhestand zu wechseln.
