Stefan Voelkel, einer der Geschäftsführer des Getränkeherstellers Voelkel im Wendland, spricht sich dafür aus, Betriebe steuerlich zu belohnen, die zu 100 Prozent ökologisch arbeiten. „Wir sind gegenüber Betrieben benachteiligt, bei denen die wahren Kosten durch das Produkt nicht getragen werden“, sagte Voelkel in einer Veranstaltung zur Gemeinwohlökonomie der Grünen-Landtagsfraktion.

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Als Beispiele nannte er die Massentierhaltung. Produkte, deren wahrer Preis nicht im Verkaufspreis enthalten ist, dürften nicht auch noch gefördert werden, meinte der Unternehmer aus  der Gemeinde Höhbeck im Kreis Lüchow-Dannenberg.

Der Unternehmer Stefan Voelkel aus Niedersachsen – Foto: Voelkel

In der Veranstaltung sprach sich auch Lisa Fiedler vom Bekleidungshersteller Vaude dafür aus, bei der Steuerlastberechnung ökologische und soziale Aspekte als verbindliche Kriterien einzubeziehen. Damit dieser Ansatz zum Mainstream werde, müsse das System weiterentwickelt werden, meinte Fiedler.

Keine „Ökospinnerei“

Bei der Gemeinwohlökonomie wird nicht mehr allein der Gewinn, sondern das Gemeinwesen in den Vordergrund gestellt. Das Wirtschaften von gestern sei nicht das Wirtschaften von morgen, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Julia Hamburg. Es stellten sich ganz neue Fragen zur Gestaltung von Wirtschaftspolitik, auch die Wirtschaft selbst müsse umdenken.

Der Grünen-Wirtschaftspolitiker Detlev Schulz-Hendel meinte, die Gemeinwohlökonomie werde gerne als „Ökospinnerei“ abgetan. Man müsse sich aber nur einmal den drastischen Ressourcenverbrauch in Deutschland anschauen. Er plädierte dafür, die Förderpolitik in Zukunft stärker gemeinwohlorientiert auszurichten.