
Susanne Gerstner, BUND-Landesvorsitzende, bezeichnet das Ergebnis des bundesweiten Mobilitätsbarometers 2024 als „Armutszeugnis“ für Niedersachsen. Im bundesweiten Vergleich gehört Niedersachsen zu den Schlusslichtern, schlechter schneidet nur noch Sachsen-Anhalt ab. „Von der im Koalitionsvertrag von Rot-Grün versprochenen Mobilitätsgarantie ist das Land noch weit entfernt. Verkehrsminister Olaf Lies muss mehr dafür tun, den Menschen in Niedersachsen mit einem guten ÖPNV-Angebot, gerade auf dem Land, eine Alternative zum Auto zu bieten“, sagt Gerstner. Das Meinungsforschungsinstitut Kantar hatte im Auftrag vom BUND, Allianz pro Schiene und Deutschem Verkehrssicherheitsrat eine repräsentative Befragung zum Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr sowie zum Sicherheitsempfinden im Rad- und Fußverkehr durchgeführt. Demnach ist jeder dritte Deutsche mit dem ÖPNV-Angebot an seinem Wohnort unzufrieden, in Niedersachsen sind es sogar 45 Prozent der Befragten. Mit der Anzahl der Abfahrten an der nächstgelegenen Haltestelle sind 46 Prozent unzufrieden. Drei von vier Niedersachsen geben zudem an, dass sich der angebotene Takt in den vergangenen fünf Jahren nicht verändert habe, 15 Prozent berichten sogar von einer Verschlechterung. Im Fußverkehr fühlen sich 19 Prozent unsicherer als noch vor fünf Jahren, im Radverkehr sind es 29 Prozent. Gerstner sieht hier das Land und die Kommunen in der Pflicht. Es fehle aber seit Jahren an Planungspersonal sowie an ausreichenden Mitteln für die Sanierung und den Neubau der Radinfrastruktur.