Niedersachsen liegt voll im Tourismus-Trend – das sagt zumindest Sven Ambrosy, Vorsitzender des niedersächsischen Tourismusverbandes. Die Zahl der Übernachtungen stieg im ersten Halbjahr landesweit um 3,5 Prozent auf rund 19,4 Millionen. An der Nordsee gab es sogar ein Plus von fast fünf Prozent. Hier übernachteten in den ersten sechs Monaten 5,7 Millionen Gäste. Bei der Zahl Übernachtungen liegt Niedersachsen bundesweit auf Rang vier hinter Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, beim Camping allerdings auf Platz eins. Die Camping-Qualität sei stark gestiegen, sagte Ambrosy. „Camping ist heute nicht mehr so wie vor 30 Jahren.“

So sonnig sah es in diesem Sommer am Nordsee-Strand selten aus – die Touristen kamen dennoch. – Foto: Jakob Brüning

Das Wetter habe dem Tourismus in Niedersachsen in diesem Jahr bisher keinen Strich durch die Rechnung gemacht, berichtete Ambrosy. „Die Themen Sonne und Wetter gehören nicht zu den ersten drei Gründen, in Niedersachsen Urlaub zu machen. Hier nennen die Urlauber am häufigsten das Naturerlebnis, gefolgt vom Ruhebedürfnis und den Kultureinrichtungen“, so der Verbandsvorsitzende.

Im Tourismus spielen wir in der Champions-League  –  Sven Ambrosy

Chancen für die Zukunft sieht Ambrosy vor allem bei den Touristen aus dem Ausland. Derzeit liege deren Anteil bei etwa 15 Prozent. Viele kämem aus Dänemark, den Niederlanden und Polen. „Hier sind die Zahlen noch steigerbar“, meint Ambrosy. Er warnt davor, sich auf den gute Zahlen auszuruhen. „Die anderen Markteilnehmer wie Schleswig-Holstein schlafen nicht. Jetzt muss weiter investiert werden.“ Auf der anderen Seite warnt der Verbandsvorsitzende, der zugleich Landrat in Friesland ist, vor zu viel Bescheidenheit. „Da sind wir zu norddeutsch. Brust raus – wir spielen im Tourismus in der Champions-League. (MB.)