Grant Hendrik Tonne, niedersächsischer Kultusminister, setzt beim Schulstart nach den Weihnachtsferien ab Klasse 5 zunächst einmal auf das Wechselmodell. Für die Schüler ab der Sekundarstufe 1 gilt ab dem 11. Januar für drei Wochen das Szenario B. Das kündigte Tonne am Dienstag in Hannover an. Die Klassen werden also wieder geteilt – während die eine Lerngruppe in die Schule kommt, bleibt die andere zuhause und lernt von dort aus. Nicht betroffen davon sind Abiturjahrgänge und Grundschüler. Letztere müssen allerdings nun auch im Unterricht Masken tragen. Die bisherigen Planungen seien durch den Anstieg der Infektionszahlen über den Haufen geworfen worden, sagte Tonne. Die für den Schulstart geplanten Maßnahmen bezeichnete Tonne als „zusätzliches Sicherheitsnetz“ für den Januar. Für die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Niedersachsen, Laura Pooth, war die Planbarkeit für die Schulen ein Muss. „Schulbeschäftigte, Eltern und Kinder haben diese Verlässlichkeit bitter nötig. Zumindest für die ersten Wochen im neuen Jahr kann nun etwas mehr Ruhe in die Schulen kommen“, sagte Pooth. Grünen-Fraktionschefin Julia Hamburg sprach von einem „sprunghaften Vorgehen“ für die Schulen, das ein „heilloses Durcheinander“ auslöse. Mit so kurzfristigen Entscheidungen seien Schule und Lernen nicht organisierbar. Für den FDP-Bildungspolitiker Björn Försterling gesteht der Kultusminister mit den neuen Regelungen das Scheitern seiner bisherigen Strategie ein. „Szenario B ab Klasse 5 und die Schutzmasken in den Grundschulen sind Beleg dafür, dass das bisherige Konzept des Lüftens nicht ausreicht“, meinte Försterling und forderte die Anschaffung von Luftreinigern für die Klassenräume.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #227.