Frank Henning, SPD-Wirtschaftsexperte, ist im Landtag von Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) abgerückt. Dass der Minister ebenso wie niedersächsische Wirtschaftsverbände die Corona-Test-Pflicht in Unternehmen ablehnten, sei „falsch“, sagte Henning und verwies auf Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der das ähnlich sehe wie die SPD-Fraktion.
Henning äußerte sich in einer von den Grünen beantragten aktuellen Debatte, in der Eva Viehoff (Grüne) eine Testpflicht verlangte. Bisher gibt es eine Pflicht für Arbeitgeber, die Corona-Test anzubieten – aber keinen Zwang für die Mitarbeiter, diese Tests auch zu nutzen. Volker Meyer (CDU) meinte, das von den Grünen gepriesene Beispiel Bremen überzeuge nicht, denn dort gebe es zwar die Testpflicht, aber keine stärkeren Kontrollen.
Wenn man nur ein- oder zweimal in der Woche die Mitarbeiter testet, schafft das nur eine Scheinsicherheit, die dazu führen kann, dass sich einige Kollegen wegen des vermeintlichen Schutzes unvorsichtig verhalten.
Jörg Bode (FDP)
Jörg Bode (FDP) meinte, seine Fraktion sei für scharfe Sanktionen und intensive Kontrollen gegenüber jenen Firmen, in denen es zu einem Fall von Infektionen gekommen ist. „Das muss dann bis zu Geschäftsschließungen gehen“, meint Bode. Die Testpflicht aber, die sich auf zweimal in der Woche beschränke, helfe nichts – wegen der kurzen Wirkungsdauer seien nur tägliche Corona-Tests für alle Mitarbeiter sinnvoll. „Wenn man nur ein- oder zweimal in der Woche die Mitarbeiter testet, schafft das nur eine Scheinsicherheit, die dazu führen kann, dass sich einige Kollegen wegen des vermeintlichen Schutzes unvorsichtig verhalten.“