Donald Trump will Grönland kaufen, den Panamakanal annektieren, Kanada eingliedern und den Golf von Mexiko umtaufen. Bei dem Tempo, mit dem sich der designierte US-Präsident auf der Weltkarte vorarbeitet, dürfte er in Kürze auch Niedersachsen in den Blick nehmen – immerhin sind wir der Teil Deutschlands, der den USA am nächsten liegt. Stellen Sie sich also schon einmal auf die Umbenennung der Nordsee in Amerikasee ein, den Bau einer Mauer an der Grenze zu Sachsen-Anhalt und den Austritt Niedersachsens aus dem Pariser Klimaabkommen. Und das ist nur der Anfang.

Unter Donald Trump wird Lower Saxony in nur 100 Tagen zum Greater Saxony: Ganz Borkum wird zur Gasförderplattform erklärt, das Ihme-Zentrum in Hannover zum Trump Tower erweitert, und am Zwischenahner Meer eröffnet das exklusive „Mar-a-Lago-Niedersachsen“ – komplett mit Palmen, Champagnerbrunnen und einem Golfplatz, der bis ins nächste Landschaftsschutzgebiet reicht. Der NDR wird eingestellt, stattdessen berichtet „Fox News“ künftig live aus Hannover; jeden Samstag wird Trumps Lieblings-Frühstücksfernsehen „Fox & Friends“ in den Herrenhäuser Gärten aufgezeichnet. Die Universität Göttingen bekommt endlich ihren Exzellenzstatus, heißt dann aber „Trump University“. Und in die Rathäuser zwischen Harz und Küste hält das Prinzip der „Executive Orders“ Einzug: Bürgermeister dürfen künftig radikale Reformen anordnen, solange sie diese in einem provokanten Tweet im sozialen Netzwerk „X“ (ehemals Twitter) verkünden.

Niedersachsen als US-Bundesstaat? – Passt schon. Schlechter als Delaware würden wir auch nicht performen. | Foto: Link, PickPic

Bei Volkswagen in Wolfsburg läuft künftig der „Golf GT MAGA“ vom Band – mit goldenem Kühlergrill, rotem Innenraum und einem Navigationssystem, das ausschließlich zu Orten leitet, die von Trump lizenziert wurden. Statt hässlicher Offshore-Windkraftanlagen sind vor der Küste nur noch rot-weiß-blau lackierte Ölbohrtürme erlaubt, die stolz die Aufschrift „Drill, Baby, Drill!“ tragen. Und der JadeWeserPort in Wilhelmshaven wird zum zentralen Umschlagplatz für „America First“-Exportgüter wie MAGA-Mützen, Ivanka-Trump-Parfüm und die neuen Trump-Uhren. Niedersachsen steht an der Schwelle zu einem goldenen Zeitalter – oder besser: einem golden lackierten. Wann es soweit ist, erfahren Sie entweder auf Trumps-Twitter-Klon „Truth Social“ oder hier im Rundblick.

Schon jetzt finden Sie in der heutigen Rundblick-Ausgabe folgende Themen:

◼ Cord Bockhop und der Bürokratieabbau: Der Sparkassen-Präsident kritisiert die zunehmende Regulierungsdichte und fordert weniger staatliche Vorgaben zugunsten der Eigenverantwortung der Banken.
◼ Petra Bahr und die Soziale Marktwirtschaft: Die Regionalbischöfin mahnt die Vernachlässigung des Subsidiaritätsprinzips an und warnt vor einem übertrieben zentralistischen Denken, das Eigeninitiative erstickt.
◼ Nord/LB und die Rezessionsgefahr: Die Landesbank prognostiziert eine wirtschaftliche Stagnation für Niedersachsen und betont die Dringlichkeit von Investitionen sowie politischer Verlässlichkeit zur Überwindung der „Pessimismusfalle“.

Einen großartigen Start in die Woche wünscht
Ihr Christian Wilhelm Link