8. Juli 2025 · 
TagesKolumne

TagesKolumne: Moment of Glory

Wissen Sie noch, damals, vor 25 Jahren? Nein? Wir auch nicht. Aber die Expo 2000 hat trotzdem ihre Spuren hinterlassen.

Die Idee war eigentlich ganz cool. Nachdem Klaus Wallbaum neulich seine eigenen Gedanken zur Expo 2000 aufgeschrieben hatte, fragte er im Kollegenkreis herum: „Hast Du noch Erinnerung daran, wie das damals vor 25 Jahren in Hannover gewesen ist?“

„Na klar“, antwortete ich etwas voreilig. Ich weiß noch, dass ich sogar ein paar Mal mit meinen Eltern auf dem Messegelände gewesen bin, um die Weltausstellung zu besuchen. Von Langenhagen aus ist man ja schnell dort gewesen. Vor allem wegen der neuen S-Bahn-Station, die damals direkt vor unsere Haustür in die ehemalige Tonkuhle gebaut wurde. Für diese Infrastrukturmaßnahme bin ich dem Expo-Boom noch heute dankbar.

Der kleine Kleinwächter war von der Expo 2000 meistens nicht so begeistert. | Foto: Kleinwächter-Privatarchiv

Ich erinnere mich allerdings auch noch daran, dass mir die allermeisten Bauwerke auf dem Expo-Gelände viel zu hoch waren. Mit einer guter Portion Höhenangst ausgestattet, fand ich den Messebesuch also meistens doof. Den Holländischen Pavillon habe ich nie erklommen, mit der Seilbahn bin ich nie gefahren, im Cyclebowl fürchtete ich mich vor der künstlichen Windhose und den Skywalk fand ich nur toll, weil er mich an Luke aus Star Wars denken ließ.

Erinnerungen sind also noch da, ja. Aber einen Haken gibt es dabei natürlich: Im Sommer 2000 war der kleine Kleinwächter gerade mal neun Jahre alt. Die Perspektive mag also beschränkt und die Erinnerung etwas getrübt sein. Mehr als süße Wehmut bei den Klängen von „Moment of Glory“ ist da also doch nicht.

Meine Expo-Erfahrungen unterscheiden sich schon deutlich von denen meiner Redaktionskollegen. Anne Beelte-Altwig lebte zu der Zeit in Braunschweig und Christian Wilhelm Link noch in Hessen. Viel mitbekommen haben sie da von der Expo nicht. Tomas Lada wohnte zwar in Hannover. Aber im Sommer 2000 wurde er gerade mal sechs Jahre alt. Nostalgische Anekdoten sind da nicht zu holen.

Die Idee des Chefredakteurs, an dieser Stelle heute ein Potpourri aus bunten Expo-Erinnerungen zu präsentieren, scheitert also an der heterogenen Herkunft unserer Redaktion. Stattdessen haben wir uns etwas anderes überlegt. Wie wirkte der Expo-Hype der Hannoveraner auf Zugezogene? Und welche Spätfolgen kann man noch heute bewundern? Das lesen Sie gleich.

Wir können aber mehr als Rückblick. Im Rundblick lesen Sie heute diese Themen:

  • Religionsunterricht: Ein früherer Landesbeamter wirbt vehement für die "bekenntnisfreie Schule" – also eine Schule ohne Religionsunterricht. Das sei durch das Grundgesetz gedeckt, meint er.


  • Apothekensterben: Trotz Rekordausgaben für Medikamente schließen immer mehr Apotheken, besonders auf dem Land wird die Versorgung dünner. Hohe Kosten und alte Honorare verschärfen die Lage.


  • Expo-Erinnerungen: Die Expo 2000 war ein ganz besonderes Ereignis in Niedersachsen. Irgendwie sind alle Menschen davon geprägt worden. Drei Redakteure schildern ihre Eindrücke von diesem Groß-Event.

Ich schließe mit Klaus Meine: The planet of visions is calling tonight…
Ihr Niklas Kleinwächter
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Dieser Artikel erschien in Ausgabe #126.
Niklas Kleinwächter
AutorNiklas Kleinwächter

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