19. Nov. 2017 · 
Kolumne

Tageskolumne: Bienvenido a Villarriba - gleich neben Visselhövede

Liebe Niedersachsen, erinnern Sie sich noch an die beiden fiktiven spanischen Dörfer Villarriba und Villabajo? „Während in Villabajo noch geschrubbt wird, wird in Villariba schon wieder gefeiert“, hieß es in den 90ern in TV-Werbespots für ein Geschirrspülmittel. https://www.youtube.com/watch?v=B37JGubAcSU Im Jahr 2017 ist Niedersachsen das Villarriba der Politik. Denn während im niedersächsischen Villarriba voraussichtlich am Mittwoch die neue Regierung losfeiern kann, wird im Berliner Bezirk Villabajo immer noch verhandelt - Jamaika liegt halt nicht in Spanien. Vielleicht sollten sich CDU, CSU, FDP und Grüne einfach mal in der Küche von Peter Altmaier treffen und gemeinsam eine leckere Paella zubereiten – ein Rezept dafür finden Sie direkt hier: [caption id="attachment_29020" align="aligncenter" width="780"] Besser als im Urlaub: safrangelber Reis mit Drumsticks, Venusmuscheln und Erbsen. Das Rezept finden Sie hier. Foto: Eileen Kumpf[/caption] Spanisches Temperament war auf dem SPD-Landesparteitag am Wochenende in Hannover nun nicht gerade auszumachen. Allenfalls die Jusos sorgten für ein wenig Stimmung, weil sie vorne am Rednerpult gegen den Koalitionsvertrag mit der CDU stänkerten – die Argumente von Juso-Chef Jakob Blankenburg hören Sie hier: https://soundcloud.com/user-385595761/darum-stimmten-die-jusos-gegen-den-groko-vertrag SPD-Landeschef Stephan Weil warb dagegen für den Koalitionsvertrag. https://soundcloud.com/user-385595761/weil-findet-den-groko-vertrag-sturmfest-und-stark Am Ende stimmten mehr als 90 Prozent der Delegierten für den Vertrag, die Kritik war nur ein Sturm im Wasserglas. „No es tan fiero el león como lo pintan“, würde der Spanier sagen („Der Löwe ist nicht so wild, wie er gemalt wird.“ - Deutsche Entsprechung: „Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.“). Die Digitalisierung macht die Siesta erst möglich. So ähnlich könnte man die Forderung von Arbeitgeberverbänden für eine Reform der Arbeitszeitregelung interpretieren. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer von Niedersachsenmetall, hält die elfstündige Ruhepause zwischen Dienstende und Dienstbeginn für einen Anachronismus. Homeoffice und flexible Zeiteinteilung seien das Arbeitsmodell der Zukunft, sagte er auf dem Digitalkongress der Verbands. Flexibel heißt allerdings nicht, bei jedem Arbeitsauftrag erst einmal „mañana, mañana“ zu rufen. Dieses Berliner Jamaika-Prinzip zieht in der freien Wirtschaft nicht. Wer will schon tagtäglich in Villabajo leben? Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenstart - cariñosos saludos Martin Brüning
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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