Immer wieder wird Niedersachsen als das „Energieland Nr. 1“ bezeichnet. Ob diese Einstufung richtig ist oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen. Sicher ist jedoch, dass Niedersachsen das Meyer-Land Nr. 1 ist. Offensichtlich wurde mir diese Tatsache spätestens am Montagabend, als ich bei der Preisverleihung für den Wettbewerb „Klima kommunal 2024“, bei der zuerst Umweltminister Christian Meyer und dann Prof. Hubert Meyer vom Niedersächsischen Landkreistag ans Rednerpult traten. „Das ist kein Doppel-Wumms, sondern ein Doppel-Meyer“, scherzte der NLT-Hauptgeschäftsführer. Und Gastredner Prof. Matthias Quent vom Institut für Demokratische Kultur an der Hochschule Magdeburg leitete seinen Vortrag, in dem er die Verbindungen zwischen Rechtsextremismus und dem Leugnen des Klimawandels offenlegte, mit den Worten „Sehr geehrte Herren Meyer“ ein.

Umweltminister Christian Meyer (vorne) lauscht der Rede des NLT-Hauptgeschäftsführers Prof. Hubert Meyer. | Foto: Link

Beim Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund dürfte das bereits eine Standardgrußformel sein, denn mit den Samtgemeindebürgermeistern Jürgen Meyer (Elbtalaue) und Detlef Meyer (Grafschaft Hoya) sowie den Gemeindebürgermeistern Gerd Meyer (Visbek) und Christian Meyer (Marxen) ist die Meyer-Fraktion kaum zu übersehen. Ranghöchster Kommunal-Meyer in Niedersachsen ist derzeit übrigens der Hildesheimer Oberbürgermeister Ingo Meyer, der am Sonntag diesen Titel jedoch verlieren könnte, wenn der CDU-Landtagsabgeordnete Volker Meyer bei der Landratswahl in Diepholz siegen sollte.

Für den Niedersächsischen Landtag wäre dieser Wechsel ein schwerer Schlag, denn dann würde die Zahl der Parlamentarier namens „Meyer“ auf unter vier sinken. Ob das überhaupt verfassungsgemäß ist, muss erst noch geprüft werden. Außerdem gibt es in der Landesverfassung vermutlich auch einen Paragrafen, der in jeder Fraktion mindestens einen Meyer vorschreibt. Bei der SPD wird die Quote von Björn Meyer erfüllt. Bei den Grünen gibt es natürlich eine paritätisch besetzte Meyer-Doppelspitze, die von Tanja Meyer und dem Umweltminister ausgefüllt wird.



Die Rettung der Meyer-Werft in Papenburg ist vor diesem Hintergrund nur folgerichtig. Wie sich Finanzminister Gerald Heere diesen Schritt mithilfe der landeseigenen „Hannoverschen Beteiligungsgesellschaft“ (HannBG) vorstellt, können Sie heute im Rundblick lesen.

Dort berichten wir außerdem über den niedersächsischen Appell für mehr Bürokratieabbau bei der Krankenhausreform. „Mensch Meyer! Das muss wirklich nicht sein“, sagen Gesundheitsminister Andreas Philippi und die Vertreter der niedersächsischen Krankenhäuser und Ärzteschaft. Und wir werfen einen Blick in das ehemalige Meyer… äh… Marienhospital Ankum-Bersenbrück, das jetzt als Regionales Gesundheitszentrum wieder aufblüht. Rundblick-Redakteurin Anne Beelte-Altwig hat sich vor Ort umgesehen.

Eine spannende Lektüre wünsche ich allen Meyers und sonstigen Lesern

Ihr Christian Wilhelm Link