19. Feb. 2019 · 
Kolumne

"Stress? Kenne ich nicht, ich kenne nur Strass."

in Niedersachsen weiß man, was gerade im Trend ist. Zum Beispiel dürften sich bald die Augen aller Anhänger der gesundheitsüberbewussten, stylishen Essgewohnheiten – auch „Foodies“ genannt – auf Niedersachsen richten. Denn hier wird seit kurzem ein echtes Superfood angebaut, das in keiner „Breakfast-Bowl“ fehlen darf: die Aroniabeere. Wie das Landesamt für Statistik gestern mitteilte, hat sich die Fläche, auf der das säuerlich-herbe Strauchbeerenobst wächst, seit 2015 nahezu vervierfacht. Auf mittlerweile 18 Hektar wurden die Sträucher im vergangenen Jahr angebaut, vorzugsweise im Raum Lüneburg. Und man mag es nicht glauben, der Dürre-Sommer war sogar gut für die Beere. Denn – so die Statistiker – je sonniger der Standort, desto mehr Früchte. Ein echtes Superfood eben. Dass jetzt aber bald auf allen Feldern statt Mais Aronia wächst, ist doch recht unwahrscheinlich. Denn die meisten Menschen mixen sich ja morgens doch keinen „Superdetox-Buddha-Smoothie“ mit Spinat und Aroniabeeren, sondern stopfen eine Scheibe Weißbrot in den Toaster und holen die Erdbeermarmelade aus dem Kühlschrank. (Geben Sie’s zu, Sie gehören wie ich zu dieser Fraktion.) Bei den Briten dagegen ist es schick, für den Brexit zu sein, und zwar möglichst ohne irgendein anderes Abkommen. Damit liegen die Briten natürlich auch voll im Trend, denn momentan ist es ja schwer angesagt, Entscheidungen zu treffen, die jeglicher Vernunft entbehren. (Es soll ja Leute geben, die einen Typen zum Präsidenten machen, der ihnen schamlos ins Gesicht lügt.) Birgit Honé, Niedersachsens Ministerin für Europaangelegenheiten, gehört da noch ganz zur alten Schule. Im Gespräch mit den Kollegen Martin Brüning und Klaus Wallbaum ist ihr deutlich die Fassungslosigkeit über die Erkenntnisse anzumerken, die sie vergangene Woche bei ihrem Großbritannien-Besuch gewonnen hat. Das Interview lesen Sie HIER. Sie wollen noch mehr schockierende Wahrheiten über die Briten und den Brexit hören? Dann empfehle ich ihnen unseren Podcast mit Ministerin Honé. Einfach hier klicken: https://soundcloud.com/user-59368422/birgit-hone-grosbritannien-ist-zerrissen


Nicht nur die Fashionistas, sondern auch weniger Modeverrückte richten zurzeit ihre Augen nach Paris. Denn dort ist gestern eine Person der Zeitgeschichte gestorben: Karl Lagerfeld. Der Mann mit dem weißen Zopf, der schwarzen Sonnenbrille und den fingerlosen Handschuhen hat nicht nur jahrzehntelang die Modewelt regiert. Er galt auch als Exzentriker, der mit seiner spitzen Zunge recht oft ein sehr treffendes Bild der Gesellschaft und ihren Trends zeichnete. Die Landespolitik könnte sich angesichts der anstehenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst etwa folgendes Zitat von Lagerfeld zu Herzen nehmen: „Das Geld muss aus dem Fenster, damit es zur Tür wieder hereinkommt.“

Machen Sie doch einmal dieses Zitat zum Motto Ihres heutigen Tages: „Stress? Kenne ich nicht, ich kenne nur Strass.“

Ich wünsche Ihnen einen schönen Mittwoch,

Isabel Christian

Dieser Artikel erschien in Ausgabe #33.
Klaus Wallbaum
AutorKlaus Wallbaum

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