Strafzölle lassen Salzgitter-Chef kalt
Der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Heinz Jörg Fuhrmann, bleibt angesichts der US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium gelassen. „Diese Entscheidung hatte sich ja bereits vorher angedeutet. Jetzt gibt es Klarheit. Die direkten Auswirkungen auf die Salzgitter AG sind überschaubar“, sagte Fuhrmann dem Politikjournal Rundblick.
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Deutlich gravierender könnten seinen Worten zufolge indirekte Effekte sein. Gemeint sind damit Stahlströme, die bisher zum Beispiel aus der Türkei, der Ukraine oder Russland in die USA gegangen seien und nun Richtung Europa gelenkt werden könnten. Das müsse verhindert werden, meinte Fuhrmann. „Ich bin zuversichtlich, dass die Europäische Union Maßnahmen ergreifen wird, um eine indirekte Schädigung des EU-Stahlmarktes durch die Entscheidung aus Washington zu verhindern.“
Der Salzgitter-Chef war am Abend zu Gast beim zweiten Stahlgespräch der CDU in Peine. „Man hätte es nicht besser terminieren können“, sagte der Peiner Landtagsabgeordnete Christoph Plett zu Beginn der Veranstaltung angesichts der wenige Stunden zuvor verkündeten US-Entscheidung.
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Für Europa sieht Fuhrmann auch positive Effekte. „In Brüssel beobachte ich ein Zusammenrücken der Positionen der EU-Mitgliedsstaaten, was wir so vorher bei den allermeisten Themen nicht gesehen haben. Der übermäßige Druck aus den USA, der sich nicht allein in den Strafzöllen manifestiert, hat bereits dazu geführt, dass die EU näher zusammenrückt. Dem kann ich nur Gutes abgewinnen“, sagte Fuhrmann.
In der Metallindustrie löste die Entscheidung der USA gestern Kopfschütteln aus. Niedersachsenmetall-Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt warnte vor eine Spirale der Eskalation. „Heute betrifft es Stahl und Aluminium, morgen sind es die Autos. Die Amerikaner verkaufen aber auf den Auslandsmärkten durch diese Politik nicht ein Auto mehr. Sie müssen aber in Kauf nehmen, dass sich alles, was in den USA angeboten wird, drastisch verteuert. Damit ist keinem geholfen.“
Scharfe Kritik kamen auch von der Wirtschaftsvereinigung Stahl und der Wirtschaftsvereinigung Metalle. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann reagierte enttäuscht auf die US-Entscheidung, riet aber zugleich zur Besonnenheit. „Wir müssen weiter mit unseren amerikanischen Partnern über eine alternative Lösung sprechen.“ Man müsse im Dialog bleiben, so Althusmann.
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