25. Juni 2017 · Finanzen

Steuerzahlerbund rügt Tourismusbeitrag in Hannoversch Münden

Die gesetzlichen Grundlagen stehen – nun will der Rat der Stadt Hannoversch Münden (Kreis Göttingen) Fakten schaffen. Zum 1. Juli wird ein Tourismusbeitrag eingeführt, der von den knapp 2000 Gewerbetreibenden und Freiberuflern erhoben wird. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) bewertet das ausgesprochen kritisch. Hannoversch Münden habe eine vergleichsweise hohe Belastung mit Schulden und Kassenkrediten. Die Tourismusabgabe, die sich nach Umsatz und Gewinn richtet, soll nun alle Betriebe erfassen, die vom Fremdenverkehr unmittelbar oder mittelbar profitieren, also besonders Herbergen, Hotels und Restaurant. Es können aber auch Ärzte, Handwerker oder Rechtsanwälte sein. Nach Berechnungen des BdSt könnte bei einer Gaststätte, die 100.000 Euro Umsatz verbucht, ein Jahresbeitrag von 378 Euro herauskommen. Der Steuerzahlerbund beklagt, dass dieses Geld den Unternehmen für nötige Investitionen fehle – außerdem werde ausgeklammert, dass ja bereits mit der Gewerbesteuer der wirtschaftliche Vorteil des Fremdenverkehrs für die Betriebe abgeschöpft werde. So überstiegen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer auch die Ausgaben für die Tourismuspflege der Stadt. Gegen den Beitrag spreche zudem, dass die Stadt für den Verwaltungsaufwand, der zur Erhebung nötig ist, jährlich mehr als 82.000 Euro aufbringen müsse
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #118.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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