(rb) Hannover. Als nicht mehr gerechtfertigt sieht der Steuerzahlerbund die von den Kommunen erhobene Hundesteuer an. Er führt dafür gleich eine ganze Reihe von Gründen an. So mache diese Steuer nur einen geringen Anteil (0,5 Prozent) am kommunalen Steueraufkommen aus, binde aber gleichzeitig durch deren Erhebung und Kontrolle Verwaltungskraft. Zum anderen greife die frühere Begründung nicht mehr, nach der das Halten von Hunden gleichsam ein Luxusgut sei, das eine besondere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit erfordere ; vielmehr würden Hunde mittlerweile quer durch alle gesellschaftlichen Schichten hindurch als Haustiere gehalten. Schließlich habe der Gesetzgeber mit dem Hundegesetz, das in Niedersachsen seit 2011 in Kraft ist, eine Kennzeichnungs-, Registrierungs- und Versicherungspflicht eingeführt, die als Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung besser geeignet seien als die Hundesteuer, heißt es. Der Steuerzahlerbund hat zudem im Zuge einer Umfrage bei 90 niedersächsischen Städten und Gemeinden ab 20 000 Einwohnern festgestellt, dass die Gebietskörperschaften die Hundehalter/innen mit höchst unterschiedlichen Steuersätzen zur Kasse bitten. So gilt die Stadt Seelze in der Region Hannover mit jährlich 158 Euro für den ersten Hund als das teuerste Hundepflaster in Niedersachsen; das ist mehr als das Doppelte des Landesdurchschnitts von 74 Euro. Mit Ausnahme von Wolfsburg (96 Euro) verlangen alle Großstädte des Landes einen dreistelligen Jahresbeitrag, darunter Hannover mit 132 Euro und Hildesheim mit 126 Euro. Aber auch die Kleinstadt Bad Harzburg fordert demnach stolze 108 Euro. Als hunde(halter)freundlich gelten dagegen Verden/Aller mit 24 Euro im Jahr sowie die Stadt Friesoythe und die Gemeinde Moormerland mit jeweils 30 Euro. Richtig teuer wird es allerdings mit dem Zweithund, der im Landesdurchschnitt 110 Euro kostet. Hier steht die Landeshauptstadt mit 240 Euro an der Spitze, gefolgt von Seelze mit 226 Euro, Göttingen mit 216 Euro und Hildesheim mit 186 Euro. Friesoythe ist auch hier mit 30 Euro pro Jahr die günstigste Kommune. Der Steuerzahlerbund hat zudem herausgefunden, dass 60 Prozent der Städte und Gemeinden eine Sondersteuer für gefährliche Hunde bzw. Kampfhunde erheben, die zwischen 180 Euro in Rinteln und 846 Euro in Goslar liegt.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #104.