Julia Hamburg, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, fordert eine schnelle Unterrichtung der Landesregierung im Sozialausschuss über die aktuelle Corona-Lage im Land. Trotz eines „besorgniserregenden Anstiegs der Infektionszahlen“ sieht Hamburg für Reiserückkehrer in Niedersachsen keine erkennbare Strategie, auch eine Ausweitung der Corona-Tests sei nicht geplant. „Die Wetterverhältnisse im Herbst und Winter lassen außerdem ein weiteres Ansteigen der Infektionszahlen befürchten. Wir wollen wissen, mit welcher Strategie zum Umgang mit der Pandemie die Landesregierung in den Herbst gehen will – bloßes ‚Auf-Sicht-Fahren‘ ist nicht angemessen“, sagte Hamburg am Dienstag. Das Parlament dürfe zudem nicht erst Mitte September bei der nächsten Landtagssitzung vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Meta Janssen-Kucz kritisierte ein „Chaos an und in den Testzentren“. Niedersachsen brauche dringend ein einheitliches Meldesystem für alle Rückkehrer, unabhängig vom Reiseland. „Die Landesregierung muss darlegen, wie diese gravierenden Defizite kurzfristig beseitigt werden sollen“, forderte Janssen-Kucz. Nötig sei eine klare niedersächsische Teststrategie, die das präventive Testen von medizinischem und pflegerischem Personal beinhalte und jederzeit bei Bedarf auf andere Berufsgruppen übertragen werden könne.