Sebastian Fischer, Mitarbeiter im Landesamt für Statistik, teilt mit, dass der Gender Pay Gap in Niedersachsen gewachsen ist: Frauen verdienten im Jahr 2025 4,10 Euro pro Stunde weniger als Männer. Im vergangenen Jahr betrug die Differenz noch 3,88 Euro. Damit ist die Verdienstlücke von 15 auf 16 Prozent angestiegen. Der größere Teil der Lücke lässt sich daraus erklären, dass Frauen in Jobs mit geringerem Anforderungsniveau, in schlechter bezahlten Berufen und Branchen oder in Teilzeit (was generell schlechter honoriert wird) arbeiten. 1,35 Euro von den 4,10 Euro allerdings können die Statistiker nicht durch vorliegende Merkmale erklären. Man spricht von dem "bereinigten Gender Pay Gap", der immer noch fünf Prozent ausmacht: Demnach verdienten Arbeitnehmerinnen im Durchschnitt auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und vergangener Zeit seit dem Berufsabschluss pro Stunde fünf Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Fischer vermutet, dass hier Unterbrechungen in der Erwerbsbiografie eine Rolle spielen, die in der Statistik nicht erfasst sind. Bei den Altersgruppen gibt es große Unterschiede: Während bei den Unter-25-Jährigen fast gar kein Gender Pay Gap gemessen wurde, ist der Unterschied bei den 60- bis 65-Jährigen mit 27 Prozent oder 8,16 Euro (unbereinigt) am größten. Nicht in der Statistik erfasst sind unter anderem Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung und in Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten.


